"In Deutschland wird auf hohem Niveau gejammert"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Maria Schmid, die immer wieder nach Indien reist, um den armen und kranken Menschen dort zu helfen.
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In diesem Interview erzählt Maria Schmid von ihren Erlebnissen, die sie als ehrenamtliche Helferin in Indien sammelte. Über Jahre hinweg war sie immer wieder für acht Wochen in Indien, um mit anzupacken. Sophie Kolegg aus der Klasse R9c des Geroldsecker Bildungszentrums in Seelbach hat sie interviewt.
Schmid: Ich war in Kalkutta, in Einrichtungen von Mutter Teresa, in dem Kinderheim Shishu Bhavan und im Sterbehospiz in Kalighat. Ich war allerdings noch in vielen anderen Teilen von Indien tätig.
Zischup: Wie kamen Sie dazu, den Armen und Kranken zu helfen?
Schmid: Ich habe in Deutschland in einem Hospiz gearbeitet. Eine damalige Praktikantin hielt ein Referat über Indien, das hat mich neugierig gemacht. Und ich beschloss, mich in Indien in den Einrichtungen Mutter Teresas zu bewerben
Zischup: Was hat Sie an dem Land fasziniert?
Schmid: Die Gelassenheit der Menschen und die Lebensfreude trotz Armut.
Zischup: Was waren Ihre Tätigkeiten?
Schmid: Im Kinderheim habe ich Kinder versorgt, ernährt, gewickelt und mit ihnen gespielt. Ich habe in Schulen Essen verteilt und war mit einer indischen Ärztin unterwegs um Erstversorgungen in den Slams zu machen. Außerdem war ich mit einem indischen Arzt bei Augen-OPs dabei. Auch habe ich Mädchen mit Verbrennungen behandelt und Sterbebegleitung im Hospiz geleistet.
Zischup: Wie waren Sie eingestellt zu der Ansteckung von Krankheiten?
Schmid: Ich war sehr achtsam und habe streng die Hygienemaßnahmen eingehalten. Das Einreiben mit Autan und die regelmäßige Desinfektion waren sehr wichtig. Ich hatte Gottvertrauen, dass ich mich nicht anstecke.
Zischup: Was hat sie besonders mitgenommen?
Schmid: Die Hungersnot mitzuerleben, die Armut und das Leben im Vergleich zu Deutschland. Der Tod eines Kindes in meinen Armen.
Zischup: Was haben Sie durch die Arbeit gelernt?
Schmid: Wie gut es uns hier allen geht. Und dass in Deutschland auf hohem Niveau gejammert wird.
Zischup: Denken Sie jeder könnte das machen, was Sie gemacht haben?
Schmid: Ich denke, man muss auf jeden Fall Empathie besitzen und mit Nähe und Distanz umgehen können. Hilfsbereitschaft und Selbstvertrauen sind ebenfalls wichtig.
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