Katholische Kirche

Freiburger Erzbischof zeigt sich nach dem Streit um den Domkapellmeister offen für Kritik

Personalentscheidungen wie die Kündigung des Freiburger Domkapellmeisters Boris Böhmann lösen in der Erzdiözese Spannungen aus. Erzbischof Burger reagiert auf die Vorwürfe.  

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Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger  | Foto: Silas Stein (dpa)
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger Foto: Silas Stein (dpa)

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat Verständnis für Unmut über Personalentscheidungen in seiner Erzdiözese signalisiert. "Ich kann nachvollziehen, dass manche die Entscheidungen so nicht akzeptieren", sagte der hohe katholische Geistliche der Tageszeitung "Badische Neueste Nachrichten" (Online und Printausgabe vom Donnerstag). Deswegen werde er aber diese Beschlüsse nicht einfach revidieren.

Der Freiburger Domkapellmeister Boris Böhmann war zu Ende Februar gekündigt worden. Um die Kündigung hatte es einen Eklat gegeben. An Heiligabend hatten Unterstützer Böhmanns langanhaltend applaudiert, sodass Burger den Gottesdienst und eine Live-Übertragung im Internet unterbrach. Inzwischen ist der Streit nach Angaben der Erzdiözese beigelegt.

Auch der Fall eines Pfarres aus Baden-Baden sorgte für Aufsehen

Öffentliches Aufsehen erregte in den vergangenen Wochen auch die Abberufung des Pfarrers Matthias Koffler in Baden-Baden. Der Geistliche hat laut Erzdiözese inzwischen einen neuen Posten. Er soll künftig in der Autobahnkirche in Baden-Baden predigen.

Mit rund 1,6 Millionen Katholiken gehört das Erzbistum im Südwesten zu den größten der 27 Diözesen in Deutschland. Das Gebiet reicht vom Odenwald im Norden über die Rheinebene und den Schwarzwald bis zum Bodensee.

Burger: Hasszuschriften gehen unter die Haut

Auf die Frage der Zeitung, was Hasszuschriften bei ihm auslösen, sagte der 62-jährige Burger: "Das geht einem unter die Haut. Ich frage mich schon, mit welcher Intention Menschen unterwegs sind." Auch er sei nicht fehlerfrei. Ihm werde es auch künftig nicht gelingen, alles perfekt und fehlerlos zu machen.

Mit Blick auf die Kirchenmusik nach der Trennung von Böhmann sagte Burger dem Blatt: "Wichtig ist, dass wir hier in Freiburg mit der Musik am Münster weiterkommen, auch Neues aufbauen können. Diejenigen, die zu Herrn Böhmann halten, haben das gute Recht, sich neu zu organisieren und mit ihren musikalischen Fähigkeiten das kulturelle Leben von Freiburg und Umgebung weiter zu bereichern." Bürger der Stadt hatten nach dem Streit um Böhmann eine neue Chorakademie gegründet.

Schlagworte: Boris Böhmann, Stephan Burger, Matthias Koffler

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