Jugendtrainer
Lernen, was Teamgeist bedeutet
Geduld, Humor und Freude an der Arbeit mit Kindern: Wie es ist, Jüngere im Fußball zu trainieren. Ein Jugendtrainer berichtet.
Reto Fugmann, Klasse 8a, Kolleg St. Sebastian (Stegen)
Fr, 11. Apr 2025, 5:27 Uhr
Schülertexte
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Fußball ist schon seit Jahren meine große Leidenschaft. Was ich besonders daran liebe, ist, dass meine eigene Leistung genauso wichtig ist wie die des ganzen Teams. Und ich bin einfach gerne draußen, egal bei welchem Wetter!
Die Arbeit mit Kindern macht fast genauso viel Spaß wie das Spielen selbst. Es gibt nichts Besseres, als das Strahlen in ihren Gesichtern zu sehen, wenn sie einen neuen Trick gelernt haben oder endlich ihr erstes Tor schießen! Ich weiß noch genau, wie es war, als ich selbst von älteren Kindern gelernt habe, und jetzt kann ich diese Erfahrung weitergeben.
Ich glaube, meine Stärken als Trainer sind meine Geduld, mein Humor, und dass ich den Kindern alles gut erklären kann. Natürlich will ich den Kids zeigen, wie man richtig passt, dribbelt und Tore schießt. Aber mindestens genauso wichtig ist mir, dass sie lernen, was Teamgeist bedeutet, wie man fair spielt und einen Blick für die Mitspieler entwickelt.
Um ein guter Jugendtrainer zu werden, habe ich schon eine zweitägige Ausbildung zum Jugendtrainer gemacht und auch einen Erste-Hilfe-Kurs – man weiß ja nie, was beim Training passieren kann. Später möchte ich vielleicht auch noch die C-Lizenz machen, aber dafür bin ich jetzt noch zu jung. Für jedes Training bereite ich mich vor. Ich habe ein Übungsheft von meiner Ausbildung bekommen, das mir sehr hilft. Darin stehen viele coole Übungen und Spiele für die Kinder.
Aber, ehrlich gesagt, ist nicht alles immer einfach als junger Trainer. Ein großes Problem war der Vertrag. Da ich erst 13 bin und noch nicht 18 Jahre alt, gibt es viele Regeln, die beachtet werden müssen. In Deutschland darf ich in meinem Alter noch nicht richtig Geld verdienen, das macht die Sache kompliziert. Ich musste meine Eltern oft um Hilfe bitten.
Auch die Kommunikation mit meinem Cheftrainer ist manchmal schwierig. Ich habe kein WhatsApp (meine Eltern erlauben es nicht wegen des Datenschutzes), und deshalb bekomme ich oft keine Antwort auf meine SMS oder Fragen. Das ist echt frustrierend, wenn ich wichtige Infos brauche. Manchmal wusste ich nicht einmal, dass mein Training ausfällt, weil niemand mir Bescheid gesagt hat!
Eine weitere Herausforderung ist, Schule und Training unter einen Hut zu bekommen. Manchmal häufen sich die Hausaufgaben und Prüfungen, und dann muss ich versuchen, alles irgendwie zu schaffen. Wenn ich meine Schulaufgaben nicht verschieben kann, muss ich das Training auch mal ausfallen lassen.
Als Jugendtrainer muss man auch viel über Datenschutz wissen. Ich darf keine Bilder der Kinder machen oder auf Social Media teilen. Stattdessen kommunizieren wir über sichere Wege wie E-Mail oder die vereinseigene App.
Trotz aller Herausforderungen bereue ich meine Entscheidung keine Sekunde! Es ist ein tolles Gefühl, den Kindern etwas beizubringen und ihre Entwicklung zu beobachten. Wenn ich sehe, wie sie als Team zusammenwachsen und beim Spielen Spaß haben, weiß ich genau, warum ich das mache. Ich kann es nur jedem empfehlen, der Spaß am Fußball hat und gerne mit Kindern arbeitet. Als Jugendtrainer lernt man nicht nur, Verantwortung zu übernehmen, sondern wächst auch selbst. Und das Beste: Man gibt seine Begeisterung für den Sport an die nächste Generation weiter.