Im Winter gräbt sich die Schildkröte tief in die Erde ein

Schon einmal darüber nachgedacht, eine griechische Landschildkröte zu halten / Zischup-Reporter Samuel Rees berichtet, worauf es ankommt.  

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Eine von Samuels Schildkröten  | Foto: Privat
Eine von Samuels Schildkröten Foto: Privat
Denken auch Sie, dass Schildkröten langweilig sind? Wenn Sie weiterlesen, können Sie sich hier vom Gegenteil überzeugen lassen. Ich besitze seit einem Jahr zwei griechische Landschildkröten, die gerade mal drei Jahre jung sind und bei mir zu Hause in einem Freigehege mit Unterschlupf leben. Zum Kauf motiviert wurde ich durch einen Bekannten, der ebenfalls Schildkröten besitzt. Sie bei ihm zu erleben, weckte in mir eine große Faszination für diese schöne Reptilienart.

Die griechische Landschildkröte ist eine der ältesten, noch existierenden Tierarten der Welt. Sie gehört zur Gattung der Reptilien und stammt aus Griechenland. Die Art kann vereinzelt bis zu 100 Jahre alt werden. Die Chancen dazu sind aber in freier Wildbahn geringer, da sie auch natürliche Feinde haben, wie Raubvögel, Wildschweine oder Füchse.

In Gefangenschaft können sie bei guter Haltung durchschnittlich bis zu 80 Jahre alt werden, und auch hier gibt es Exemplare, die weitaus älter geworden sind.

Bei warmen Temperaturen werden sie aktiv und krabbeln flink in ihren Gehegen herum. Auch hat eine Schildkröte für ihre Größe ganz schön Kraft. Das merkt man, wenn man sie in die Hand nimmt, und sie fängt an, sich zu bewegen oder sie schiebt ein Hindernis auf die Seite. Das Gehege sollte ausbruchssicher gebaut sein, sonst kann es sein, dass man eines Morgens seine Schildkröten vergeblich sucht. Weil sie gewohnt sind, für die Futtersuche weit zu wandern, werden sie das tun, sobald sie einen Weg in die Freiheit finden. In meinem Fall sind die Schildkröten noch sehr jung und kommen meist nur bei sehr gutem Wetter raus ins Freie. An regnerischen Tagen kann es sein, dass sie sich gar nicht erst blicken lassen.

Viele Käufer informieren sich leider nicht richtig vor dem Kauf und legen sich daher zum Beispiel ein Terrarium zu. Dieses ist für die Schildkröten sehr unvorteilhaft, da die Tiere oft gegen die Scheibe rennen.

Ein anderer wichtiger Bestandteil bei der Haltung ist die Ernährung: Griechische Landschildkröten sind Vegetarier. Leider werden auch bei der Fütterung von vielen Besitzern Fehler gemacht. So füttern zum Beispiel viele Halter Fleisch oder nur Kopfsalat, davon wird aber seitens der Fachleute strengstens abgeraten. Für Schildkröten werden wildwachsende Pflanzen wie Spitzwegerich oder Breitwegerich sehr empfohlen. Ich füttere gerne Löwenzahn und als Leckerbissen hin und wieder ein paar Hibiskusblüten, dazu kommt eine große Auswahl an Wildkräutern.

Im Winter fallen die Schildkröten in die so genannte Winterstarre, diese geht meist von November bis März. Wenn diese beginnt, buddeln sich die Schildkröten im Laub ein und gleiten in einen tiefen Schlaf. Die beste Temperatur für die Winterstarre liegt zwischen fünf und sieben Grad Celsius. Es dauert oft eine halbe Stunde, bis ich meine Schildkröten gefunden habe, da sie sich für ihren Winterschlaf teils tief in die Erde eingraben.

Ebenfalls wichtig für eine legale Haltung ist die Eintragung beim Regierungspräsidium beziehungsweise dem Landesamt für Natur und Umwelt. Da Schildkröten eine geschützte Tierart darstellen, bekommt man dort eine sogenannte EG-Bescheinigung. Auf dieser wird die Schildkröte so gekennzeichnet, dass man sie gut wiedererkennen kann. Seit 2001 ist auch die Fotodokumentation Pflicht, um die Schildkröten noch besser erkennen zu können. Das heißt, jedes Tier, das hier in Deutschland legal angemeldet ist, besitzt einen "Ausweis".

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