Schüleraustausch mit Frankreich
Viele neue Erfahrungen
Ein Schüleraustausch ermöglicht erste Einblicke in eine andere Kultur. Eine tolle Sache, so die Meinung von Zischup-Reporter Simon Ketterer aus der Klasse 8a des Kreisgymnasiums in Titisee-Neustadt.
Simon Ketterer, Klasse 8a, Kreisgymnasium Hochschwarzwald (Titisee-Neustadt)
Do, 9. Jul 2020, 16:47 Uhr
Schülertexte
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
9. Dezember: Nach acht Stunden Fahrt durch die ländlichen Regionen Frankreichs erreichte der Reisebus die Partnerstadt im Herzen Frankreichs, der Region Île-de-France, 50 Kilometer von Paris entfernt.
Dort wurden wir mit einem Willkommensbuffet von unseren "correspondantes" und der Schulleiterin begrüßt und konnten erste Gespräche mit den Franzosen führen. Nach dem Empfang wurde jeder Deutsche von seiner Gastfamilie nach Hause mitgenommen, wo man die Gastgeschenke überreichte und den ersten Abend verbrachte.
10. Dezember: Am nächsten Tag erlebten wir zum ersten Mal eine richtige französische Ganztagsschule, die im Gegensatz zu Deutschland sehr anstrengend ist, denn der Unterricht dauert von 7.55 bis 17.00 Uhr.
Zudem gab es ziemlich fremde Regeln im Schulalltag, dazu gehörte das Verbot von Hände in den Taschen, kein Essen und Trinken außerhalb der Kantine, außerdem musste man vor der Schule warten, bis das Gitter am Schuleingang geöffnet wurde. Anschließend wurden die Schüler mit einem Kontrollheft auf ihre Anwesenheit geprüft. Eine Unterrichtsstunde ging statt 45 Minuten eine ganze Stunde, am Vormittag gab es nur eine große Pause. Das Mittagsessen aß man in der Schulkantine, wo man die verschiedenen Essenszeiten beachten musste. Zum Glück fiel die letzte Stunde dann aus und alle fuhren schon um 16 Uhr mit dem Bus nach Hause.
11. Dezember: Am Mittwochvormittag machten die Austauschschüler in kleinen Gruppen eine Stadtrally in der Innenstadt Coulommiers, die teilweise auf einer Insel in einem Kanal liegt, und sogar ein Stadttheater hat. Am Mittag machte ich mit meiner Gastfamilie Crêpes, später gingen die Franzosen mit den Deutschen in ein Freizeitzentrum in Coulommiers, wo man verschiedene Aktivitäten ausprobieren konnte.
12. Dezember: Eigentlich wollten wir an diesem Tag einen Tagesausflug nach Paris machen, aber die französische Bahn SCNF streikte in dieser Woche im ganzen Umland von Paris, und viele Züge, Straßenbahnen und Métros fielen wegen Personalmangel aus. Deshalb mussten wir im Collège bleiben und arbeiteten an Berichten für das Jahrbuch des Kreisgymnasiums. Am Nachmittag durften wir im örtlichen Supermarkt, dem E. Lerclerc, französische Spezialitäten einkaufen gehen.
13. Dezember: Nachdem wir nicht nach Paris reisen konnten, hatten wir am Freitag eine andere französische Großstadt auf dem Programm – Reims, die Hauptstadt des Champagners und der Champagne-Region.
Dort besuchten wir zuerst die imposante Kathedrale, in der 33 französische Könige gekrönt wurden, danach den Marsbogen aus der Römerzeit, schließlich wurden wir in Gruppen aufgeteilt und durften alleine die Innenstadt für zwei Stunden erkunden.
14.-15. Dezember: Am Wochenende hatte jede Gastfamilie ihre eigenen Programmpunkte, viele gingen nach Paris oder ins Disneyland. Ich war am Samstag im Disneyland, in welchem wir durch den Vater eines Austauschschülers mit einem Sicherheits-Mitarbeiter die lange Warteschlange umgehen konnten. Uns trafen böse Blicke, dafür blieben uns gute zwei Stunden Wartezeit erspart. Um 22 Uhr gab es das Feuerwerk-Spektakel mit Musik am berühmten Disney-Schloss, vor dem sich mehrere tausend Menschen versammelt hatten. Danach ging es wieder heim, wo es noch um Mitternacht Flammkuchen mit Tomatensalat gab.
Am Sonntag machte mein Austauschpartner am Morgen seine Hausaufgaben, die er wegen mir nicht vorher erledigen konnte. Als letztes Mittagessen gab es ein originales Raclette, bei dem im Gegensatz zur deutschen Art nur Fleisch, Champignons, Kartoffeln und verschiedene Käsesorten gegessen werden, was aber trotzdem sehr lecker war. Danach besuchten wir den berühmten Weihnachtsmarkt im mittelalterlichen Provins mit vielen Bands, Gauklern und Verkäufern.
16. Dezember: Am Montagmorgen mussten wir uns leider wieder verabschieden, und es ging mit dem Bus zurück nach Hause. Dort wurden wir von unseren Familien freudig begrüßt.
Leider konnte der Gegenbesuch unserer Partner jetzt im März wegen der Corona-Krise nicht stattfinden. Trotzdem empfehle ich jedem bei einem Austausch in ein fremdes Land mitzumachen, eine neue Kultur und Schule kennenzulernen und tolle Erfahrungen zu sammeln.
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.