"Strukturiert und trotzdem chaotisch"
Mit viel Stolz und Dankbarkeit blickt die stellvertretende Schulleiterin der Staudinger-Gesamtschule, Natalie Gros, auf die Planung des Neubaus der Schule zurück. Im Interview verrät sie, welche Hindernisse es zu überwinden galt.
Clara Meschede, Neele Richter und Aicha Salifou, Klasse 8b, Staudinger-Gesamtschule (Freiburg)
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BZ: Gab es Komplikationen zwischen Ihnen und den Architekten? Wenn ja, welche?
Vorab haben wir nicht nur mit Architekten zusammengearbeitet, sondern auch mit der Stadt Freiburg. Ja, es gab Komplikationen, da man sich an die Standards der Stadt Freiburg halten musste.
BZ: Gab es Momente beim Bau, in denen Sie etwas anders wollten, aber es nicht funktioniert hat?
Da gibt es ein großes Thema, welches sich bemerkbar machen wird, wenn wir in den zweiten Bauabschnitt ziehen: Die Architekten wussten nicht, dass es interaktive Monitore geben wird, und haben Waschbecken installiert für die Säuberung des Schwammes. Nun gibt es das Problem, dass die Stadt Freiburg gesagt hat, dass wir sie nicht brauchen, da wir ja gar keine Schwämme benutzen. Ich persönlich finde es schade, dass es von jetzt an keine Waschbecken in den Klassenzimmern mehr geben wird.
BZ: Welche anderen Lehrkräfte haben noch mitgewirkt?
An erster Stelle Schulleiter Martin Baumgarten und ich, dann noch die acht Kommissionsvorsitzenden, die natürlich besser wissen, was sie für ihre Fachräume brauchen. Katja Baumer-Klein hat die Mensa mitgeplant. Es gab bei bestimmten Dingen auch manchmal eine Gesamtlehrerkonferenz. Es gibt Phasen, in denen nur Martin Baumgarten und ich beteiligt sind, aber es gibt auch welche, bei denen viele Lehrkräfte mitplanen.
BZ: Also haben viele Lehrer mitgewirkt. Und wer ist auf die Idee gekommen, den Neubau so zu gestalten?
Die Architekten, die wir durch ein Ausschlussverfahren ausgesucht haben. Unser Kriterium war auf jeden Fall, dass der Werki, unser Werkspielplatz, erhalten bleibt. Und zufällig arbeitet der Gewinner sogar in Freiburg.
BZ: Wie lang hat die Planung des Neubaus gedauert?
2008 haben wir überlegt, ob wir den Altbau neu sanieren oder ein neues Gebäude bauen lassen. Erst 2017 haben wir uns dann intensiv darauf konzentriert, den Neubau zu planen. Es gab Phasen, in denen wir weniger, und andere, in denen wir intensiver planten.
BZ: Wie sind Sie auf das besondere Lüftungssystem gekommen?
Die Stadt Freiburg schreibt vor, dass jedes öffentliche Gebäude, das gebaut wird, ein Passivhaus sein muss.
BZ: Wie funktioniert denn ein Passivhaus?
Das Haus wird durch Licht und Körperwärme aufgewärmt und wenn es zu warm wird, wissen die Jalousien, dass sie runtergehen müssen. In jedem Raum gibt es außerdem einen CO2-Sensor, der den CO2-Gehalt im Raum misst, und wenn er zu hoch ist, frische Luft zuführt.
BZ: Ist Ihnen das alles nicht ein bisschen zu viel, mit der Planung und der Stelle als stellvertretende Schulleitung?
Es ist phasenweise ein bisschen viel. Aber dennoch bin ich stolz darauf, einen Teil dazu beizutragen.
BZ: Verständlich. Könnten Sie noch zum Abschluss die Planung des Neubaus in fünf Worte fassen?
Gute Frage. Also erstens spannend, zweitens strukturiert, dann trotzdem chaotisch, viertens stolz und zuletzt dankbar.