Mit dem Fahrrad um den Globus
Manfred Tritschler träumte schon seit Jahren davon, auf Weltreise zu gehen – jetzt hat er seinen Traum wahr gemacht .
Nina Neubauer, Klasse 9a, Erasmus-Gymnasium (Denzlingen)
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
2018 feierte er seinen sechzigsten Geburtstag und gab sein gutgehendes Fliesenlegergeschäft an seinen Sohn weiter. So, was machen mit der vielen freien Zeit? Und weil er schon seit vielen Jahren, fast zwanzig um genau zu sein, davon träumt, einmal eine Weltreise zu machen, setzt er es in die Tat um. Aber nicht etwa mit dem Auto oder dem Motorrad, nein, wenn schon, dann mit dem Fahrrad. Manfred Tritschler sagt, wenn man mit dem Fahrrad fährt, sieht man viele Sachen, die man auf dem Motorrad oder im Auto gar nicht wahrnimmt.
Also, nach langer Zeit der Planung ist es am 1. April 2019 soweit. Morgens früh fährt er los, lässt seine Familie und Freunde zurück und macht sich auf den Weg in Richtung Osten. In einer Whatsapp-Gruppe hält er seine Freunde auf dem Laufenden. Jeden Freitag schickt er einen Wochenbericht mit Bildern. Nach knapp drei Wochen ist er schon durch Österreich, Ungarn und die Slowakei durch und befindet sich in der Ukraine, wo er eine Bekannte besucht, die dort wohnt. Anfang Mai ist er bereits in Kiew- und damit seinem Zeitplan genau sieben Tage voraus. Bis nach Kiew hat er insgesamt 2364 Kilometer zurückgelegt.
Von Odessa in der Ukraine will er mit dem Schiff nach Georgien fahren. Die zwei Tage lange Überfahrt verläuft gut, und nach Georgien landet er nach sieben Wochen in Armenien, wo er dann bereits 3500 Kilometer gefahren ist. Als Nächstes fährt er nach Tiflis, wo er noch einen Bekannten trifft. Nach Aserbaidschan kommt der Iran. Dort bleibt er für vier Wochen, in denen er viel erlebt.
Anschließend fährt er mit der Fähre von Bandar Abbas nach Dubai, von dort geht es nach Abu Dhabi, wo er nach knapp vier Monaten seine Frau und seinen Sohn das erste Mal auf seiner Reise wiedersieht. Nach einem zehntägigen, schönen Urlaub geht es wieder alleine mit dem Flugzeug weiter nach Indien, einem für sein Empfinden sehr dreckigen und lauten Land. Dort war er sogar auf der Titelseite einer indischen Zeitung.
Im Wochenbericht mit der Nummer 23, den er Mitte September verschickt, hat er die 10 000-Kilometer-Marke überschritten, bereits in 108 Hotels übernachtet und 24 Kilogramm abgenommen. Von Kalkutta in Indien fliegt er nach Bangkok in Thailand. Nach 200 Tagen des Reisens ist er in Malaysia. An Weihnachten wollte er in Singapur sein, da er aber viel schneller als geplant ist, ist er dort bereits Anfang November.
In seiner Whatsapp-Gruppe schreibt er, dass er ungefähr an der Grenze zwischen Thailand und Malaysia sehr starkes Heimweh hatte. Nicht das erste Mal zweifelt er daran, ob er es auch wirklich schaffen würde, seine selbstgestellte Aufgabe zu bewältigen. Doch er hatte es bis dahin geschafft, also schafft er es auch weiter. Mit dem Flugzeug verlässt er schließlich Asien. Er landet in Sydney und hat damit Australien betreten. Von Sydney fährt er weiter nach Melbourne, wo er wieder einen Bekannten besucht, mit dem er "endlich mal wieder Badisch schwätze konn".
Dort ist er jetzt; in Australien, und wir werden sehen, wie es weiter geht. Sein nächstes Ziel ist Mexiko-Cancún, wo er an Weihnachten seine Familie wiedersehen wird. Er weiß es noch nicht genau, aber zurück sein will er ungefähr Ende Juni 2020.
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.