"Ich wünsche mir, dass ich sie bald in Syrien besuchen kann"

Eine Schülerin aus Syrien und ein Schüler aus Irak erzählen aus ihrer Vergangenheit – Hilaz vermisst ihre Heimat und Rifan musste lange ohne Vater auskommen.  

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Auf der Flucht  | Foto: Guido Grochowski (Fotolia)
Auf der Flucht Foto: Guido Grochowski (Fotolia)

Wie es ist, sein Heimatland verlassen zu müssen, erzählen zwei Schüler aus dem Evangelischen Montessori-Schulhaus in Freiburg. Die Schülerin Hilaz Safouk erinnert sich an Rohlat, ein kleines Dorf in Syrien, in dem ein Großteil ihrer Familie lebt. Und Rifan Misto aus dem Irak berichtet von der abenteuerlichen Flucht seines Vaters. Zwei Geschichten, zwei Schicksale.

Sehnsucht nach meiner Heimat

Ich heiße Hilaz Safouk und bin 15 Jahre alt. Ich komme aus der Stadt Hasake in Syrien. Seit drei Jahren bin ich in Deutschland. Anfangs war in Syrien alles gut, es gab keinen Krieg. Als wir in unser neues Haus umgezogen sind, hat der Krieg angefangen. Meine Familie und ich haben nur vier Jahre in unserem Haus gewohnt, dann haben wir uns auf den Weg nach Deutschland gemacht.

Mein Lieblingsort war und ist Rohlat, das ist das Dorf meiner Mutter. Viele meiner Familienmitglieder leben dort. Wir haben in der Stadt gewohnt, jedoch ist Rohlat nur zehn Minuten weit von unserem Zuhause entfernt. Jedes Wochenende habe ich meine Familie, meine Großeltern und Tanten besucht. Häufig bin ich hingelaufen, oder wir sind mit dem Auto hingefahren.

Rohlat ist ein kleines Dorf, es gibt sehr viele Olivenbäume und viel Grün. Wir haben immer gemeinsam gepicknickt. Früher gab es nur wenige Häuser dort, heute ist es fast eine Stadt. Viele Menschen sind dort hingezogen. Meine Familie in Rohlat hatte früher viele Tiere, Ziegen, Schafe, Hühner, Vögel, einen Hund und eine Katze. Heute haben sie fast keine Tiere mehr.

Meine Cousine Rewan lebt in Rohlat, sie ist meine beste Freundin. Wir waren gemeinsam in derselben Schule und haben immer alles zusammen gemacht. Heute haben wir Kontakt über Whatsapp. Hier in Deutschland vermisse ich meine Familie sehr und ich wünsche mir, dass ich sie bald in Syrien besuchen kann.



Dann war mein Papa weg


Hey, ich bin Rifan, und ich komme aus dem Irak. Seit drei Jahren lebe ich in Deutschland. Heute möchte ich euch die Geschichte von meinem Vater erzählen. Mein Vater heißt Misto und kam bereits vor neun Jahren nach Deutschland. Dafür gab es auch damals schon einige Gründe, dass mein Papa damals seine Frau und seine drei Kinder zurückgelassen hat. Im Irak gab es damals schon Krieg und immer wieder gab es Einbrüche und Überfälle. Es war gefährlich.

Mein Vater wollte sich und seine Familie in Sicherheit bringen, daher hat er sich dann auf den Weg nach Deutschland gemacht. Gestartet ist er mit einem Lastwagen, aber nicht gemütlich auf dem Beifahrersitz, sondern er hielt sich unter dem Lastwagen fest, um so die türkische Grenze zu passieren.

In der Türkei hat er sich damals eine Woche aufgehalten, dann ging es weiter unter dem nächsten Lastwagen nach Griechenland. Von dort hat er sich wieder unter einen Lastwagen gehängt, doch dieser Laster fuhr nicht über Land, sondern fuhr auf eine große Fähre.

Diese war 16 Stunden unterwegs. Er kam in Bayern an. Nachdem mein Vater nun fünf Jahre hier in Deutschland gelebt hat, sind wir als Familie zu ihm nach Deutschland gekommen. Heute leben wir alle in Freiburg. Wir Kinder gehen in die Schule. Es ist schön, wieder mit meiner ganzen Familie zusammen zu sein.

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