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Zischup-Interview

"Ich wollte unbedingt den Gürtel"

Marius Werz ist 17 Jahre alt, lebt in Achkarren und macht Karate – und das sehr erfolgreich. Jonas Schätzle, Schüler der Klasse 8a der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach.  

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Marius Werz   | Foto: privat
Marius Werz Foto: privat
Zischup: Wieso hast du Karate zu deinem Hobby gewählt?
Werz: Meine Schwester fing schon früher als ich mit Karate an. Ich wollte immer das Gleiche machen wie meine Schwester, aber ich war ein halbes Jahr zu jung für Karate, also ging ich in Kung-Fu. Aber es hat mir nicht sehr gefallen, weil es nur ums Draufschlagen ging. Dann durfte ich endlich mit Karate anfangen. Im ersten Moment hat es mir gar nicht gefallen, ich wollte damit aufhören, aber dann hatte ich den weißen Gürtel gesehen und wollte diesen unbedingt haben. Später wollte ich wieder aufhören, aber musste noch ein Jahr dabei bleiben, wegen des Gürtels. Dann hatte meine Schwester den gelben Gürtel, und ich wollte unbedingt den gelben Gürtel haben, also machte ich weiter und ging dann auf meinen ersten Wettkampf und wurde zweiter. Nach dem gelben Gürtel wollte ich unbedingt den orangenen Gürtel und dann hatte Karate mich komplett umgerissen.

Zischup: Was gefällt dir am Karate am besten?
Werz: Früher war es ganz klar der Wettkampf und der Gürtel. Mittlerweile ist es nicht nur der Wettkampf, klar der Wettkampf ist immer noch eine Leidenschaft von mir, aber jetzt beschäftige ich mehr mit dem Hintergrund von Karate. Wettkampf ist aber immer noch das, was mir am meisten Spaß macht und mich am meisten am Karate hält.
Zischup: Wie oft trainierst du in der Woche? Und wie oft am Tag?
Werz: Früher war es deutlich mehr, weil ich weniger Schule hatte, mittlerweile habe ich Schule bis 16.25 Uhr. Dann habe ich um 19 Uhr oder um 19.30 Uhr Training. Drei Stunden am Tag trainiere ich schon. Früher kam ich auf eine Stundenanzahl von 27 Stunden in der Woche, mittlerweile bin ich in einer Anzahl von 13 bis 15 Wochenstunden.

Zischup: Wie hast du es geschafft, dich auf die Schule und Karate gleichzeitig zu konzentrieren?
Werz: Also mein Vater hat mich immer getriezt. Wenn ich mit einer schlechten Note nach Hause kam, dann bekam ich immer Ärger von meinem Vater. Er wollte, dass ich lerne. Dann habe ich mir gedacht, bevor ich mit Karate aufhören muss wegen schlechter Noten, lerne ich lieber jeden Tag eine Stunde lang. So konnte ich schlechte Noten verhindern und sagen: Hey, ich habe eine Zwei geschrieben. Aber wenn die Schule nicht gut läuft, muss ich eben was zurückstellen, damit ich mich auf die Schule konzentrieren kann. Schule hat immer noch die höchste Priorität. Wenn man schlechte Noten hat, ist die Zukunft auch zerstört.

Zischup: Warst du ein guter Schüler trotz Karate?
Werz: Ich war recht okay, ich hatte ein Abschluss von 2,2. Als ich dann bemerkte, dass ich ein gutes Zeugnis hatte, habe ich mich weniger angestrengt. Zum Beispiel bei der Mathe-Prüfung wusste ich, dass ich nur eine 2,8 brauchte, um zu bestehen.
Zischup: Wie sieht deine Zukunft aus, also wie stellst du sie dir vor?
Werz: Früher wollte ich Bundeswehrpilot werden, dies auch eine sehr lange Zeit. Mittlerweile bin ich an einem Punkt, wo ich mir denke, ich möchte was mit Karate machen. Aber jetzt will ich erst in die Polizeisportfördergruppe kommen, dann bin ich drei Monate in der Kaserne und dann habe ich Zeit zu trainieren und habe einen Beamtenjob. Wenn ich aber merke, dass es mit Karate vorbei ist, also ich erreicht habe, was ich erreichen wollte, dann ist mein Ziel, bei der Polizei die Laufbahn zu machen. Richtung Pilot oder irgendwas halt, aber auf jeden Fall einen Beruf zu haben, bei den ich mich bewegen muss, ich kann nicht ruhig hocken und nur was am Computer tippen, ich muss raus und mich bewegen können.

Zischup: Welche Meisterschaft steht als nächstes an?
Werz: Die im Februar stattfindende Meisterschaft in Hamburg wäre die nächste gewesen, aber sie wurde aufgrund von Covid-19 abgesagt.
Zischup: Was machst du beruflich beziehungsweise schulisch?
Werz: Ich bin auf dem Technischen Gymnasium in Breisach, und dort auf der Gewerbeschule. Die Leute sind sehr nett, sie stellen mich auch immer frei, falls ich mal auf einen Wettkampf muss. Wenn ich dann wieder zurückkomme, sind sie dann immer für mich da und erklären mir alles gründlich, während die andren Aufgaben haben. Es wird mir dann vom Lehrer erklärt, was sie durchgenommen haben. Ich hatte mir auch schon überlegt, ob ich auf eine Sportschule gehe. Aber ich war mir nicht sicher, ob ich dort genauso unterstützt werde wie auf dem Technischen Gymnasium in Breisach.

Ressort: Schülertexte

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