"Ich habe Freunde fürs Leben gefunden"

Seit ich von den "Jupfis" zu den "Pfadis" (siehe Infobox) aufgestiegen bin, sind Ücki – Christina Uecker-Schmidhauser – und Basti – Sebastian Richardon – meine Teamleiter. Ich habe sie zu ihrem Engagement befragt.  

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Basti und Ücki mit Jonathan Körner (v.l.) vor dem Jugendhaus in Stetten  | Foto: Jonathan Körner
Basti und Ücki mit Jonathan Körner (v.l.) vor dem Jugendhaus in Stetten Foto: Jonathan Körner
BZ: Wie seid ihr bei den Pfadfindern gelandet?
Basti: Ich habe 2009 als Wölfling begonnen. Schon meine Mutter war bei den Pfadis. So bin ich hineingewachsen.
Ücki: Meine Schwester und mein Vater waren bereits bei den Pfadfindern. Ich bin 2000 dazugekommen. 2009 wurde ich Hilfsleiterin und seit 2010 bin ich Leiterin. Basti war in meiner Gruppe!

BZ: Was findet ihr toll bei den Pfadfindern?
Ücki: Ich fand es schon als Kind toll, Urlaub ohne Eltern zu machen, draußen in der Natur zu sein, lustige und aufregende Abenteuer mit Gleichaltrigen zu erleben. Jährliche Höhepunkte waren die Zeltlager, zum Beispiel in Polen und England. Diese Zeit war sehr prägend für mich. Ich habe Selbstvertrauen gewonnen und gelernt, mich so zu akzeptieren, wie ich bin.
Basti: Für mich war schon immer der Gruppenzusammenhalt ganz besonders. Ich habe Freunde fürs Leben gefunden. Die Erfahrungen in der Gemeinschaft kann einem keiner nehmen.

BZ: Wie kamt ihr in die Leitung?
Basti: Das ist so ein Hineinwachsen. Irgendwann ist die Phase des Gruppenkindes zu Ende. Man wird Rover und übernimmt Hilfsaufgaben, indem man zum Beispiel das Leitungsteam begleitet, schnupperweise Gruppenstunden gestaltet oder Aktionen (mit-)organisiert. So wächst man mit seinen Aufgaben. Ich habe inzwischen ein Vorstandsamt übernommen.
Ücki: Bei mir war es so ähnlich. Irgendwann musste ich mich entscheiden, entweder ganz auszusteigen oder auch als Erwachsene dabei zu bleiben und weiter mit meinen Freunden Spaß zu haben. Ich habe mich für Spaß und Leitung entschieden!

BZ: Worin bestehen eure Leitungsaufgaben?
Ücki: Sie sind vielfältig: Gruppenstunden planen, überlegen, welche Spiele und Aktionen gut wären. Für die Zeltlager Plätze anfragen, Kosten kalkulieren, Bus- oder Zugfahrten organisieren, alles inhaltlich durchdenken und strukturieren. Fortbildungen, Eltern-Kommunikation, Materialverwaltung, Wartelisten managen, Newsletter gestalten, (Verkaufs)-Aktionen organisieren, um Geld in die Kasse zu spülen, dazu Sitzungen mit der Kirchengemeinde und, und, und.

BZ: Und das alles ehrenamtlich. Was heißt das?
Basti: Wir machen das in unserer Freizeit. Ehrenamt bedeutet, dass wir kein Geld für unser Engagement in der Jugendarbeit bekommen. Für mich ist es ein Ausgleich zu meinem Beruf. Ich mache das gerne.
Ücki: Ich finde es wichtig, mich zu engagieren. Kinder und Jugendliche sollen Gemeinschaft und Natur erleben und auch das "einfache" Leben draußen.

BZ: Warum die Pfadfinder?
Ücki: Ich finde wichtig, im Kleinen soziale Verantwortung zu üben. Die Jugendlichen lernen, aufeinander zu achten und alle einzubeziehen. Das ist demokratiefördernd. Ich hoffe, dass aus "meinen" Gruppenkindern mal gute Menschen werden, die sich für Minderheiten einsetzen, die tolerant sind und respektvoll miteinander umgehen.
Basti: Die Pfadis bieten einen Raum für Gemeinschaft, wo es keinen Leistungsdruck gibt, wo man Spaß erleben kann, wo man lernt, für sich selbst und die Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen. Anders als in Schule oder Sport wird jeder mit Stärken und Schwächen akzeptiert. Der Einzelne ist Teil des Ganzen und kann auf seine Weise beitragen. Aus den Kindern und Jugendlichen sollen mündige Erwachsene werden.

BZ: Welcher Pfadfinder-Grundgedanke ist euch am wichtigsten?
Basti: Von den vier Leitsätzen der Pfadfinder (Anm. J. K.: "Leben in Hoffnung, in Freiheit, in Wahrheit, in tätiger Solidarität") ist für mich der wichtigste: Leben in tätiger Solidarität. Das bedeutet Teamgeist, das Fördern einer großen Gemeinschaft, in der Jung und Alt voneinander lernen und füreinander einstehen.
Ücki: Für mich steht ein Zitat des Pfadfinder-Gründers Sir Baden-Powell über allem: Versucht, diese Welt ein wenig besser zu verlassen, als ihr sie vorgefunden habt.

Die Pfadfinder

Die Pfadfinder sind eine weltweite Bewegung. Sie steht jungen Menschen aus allen Nationen und Glaubensrichtungen offen und hat rund 50 Millionen Mitglieder. Sie wurde 1907 von dem britischen General Sir Robert Baden-Powell gegründet. Die Pfadfinder setzen sich für Völkerverständigung und Frieden ein.
Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG; gegründet 1929) ist der größte katholische Pfadfinderverband und einer der größten Kinder- und Jugendverbände in Deutschland (80.000 Mitglieder). Man unterscheidet "Wölflinge" (7-10 Jahre), Jupfis (10-13), Pfadis (13-16), Rover/innen (16-20), Leiter/innen (ab 18).
Schlagworte: J. K., Sebastian Richardon, Christina Uecker-Schmidhauser
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