Gegen das Vergessen
Im jüdischen Museum und auf dem Schlossplatz wird, wenn man etwas genauer hinsieht, viel Geschichte sichtbar.
Cedric Lefebvre, Klasse 9b, Goethe-Gymnasium (Emmendingen)
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Carola Grasse, die Vorsitzende des Trägervereins, der das Museum betreib, erklärte uns die Funktionen und Bräuche der jüdischen Religion. Außerdem waren wir in der Synagoge, und dort wurde uns ausführlich erläutert, wie ein jüdischer Gottesdienst abläuft und welche Regeln es in der Synagoge zu beachten gibt. Der Ausflug zeigte uns nicht nur die Situation während des Zweiten Weltkrieges, sondern auch, wie die jüdischen Religion heute noch gelebt wird.
Auf dem Schlossplatz vor dem Jüdischen Museum erinnern noch einige Dinge an die Shoa, den nationalsozialistischen Völkermord an den Juden. Dort, wo früher die Synagoge stand, gibt es einen Grundriss des jüdischen Gotteshauses im Pflaster, der von der Zerstörungswut der Pogromnacht 1938 zeugt. Ein paar Meter weiter hängen zwei Gedenktafeln am Nebengebäude des Markgrafenschlosses – die eine ist von 1968, die andere von 1988. Auf beiden wird ganz unterschiedlich an die Gräuel des Nationalsozialismus erinnert. Auf der ersten Tafel ist nur von "Zerstörung der Synagoge die Rede". Kein Wort zu den Tätern, kein Wort zu dem Warum der Tat. Auf der zweiten Tafel, die erst nach einer heftigen Debatte angebracht wurde, werden auch die Täter genannt – "von Emmendinger Bürgern" steht dort.
Auf die Frage, ob es in jüngster Zeit Anfeindungen in Emmendingen gegeben habe, entgegnete Carola Grasse, dass es dazu zum Glück noch nicht gekommen sei. Zur Sicherheit gebe es außerdem eine Videoüberwachung.
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