FSJ in Malawi
"Flip-Flops mit Socken sind keine Seltenheit"
Die 19-jährige Studentin Anna Reich hat von September 2012 bis September 2013 ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Malawi, Afrika, gemacht. Die Zischup-Reporterinnen Angelina Stratz und Elena Schneider haben sich mit ihr darüber unterhalten.
Angelina Stratz, Elena Schneider, Klasse 9b, Heinrich-Hansjakob-Realschule & Elzach
Di, 3. Dez 2013, 10:34 Uhr
Schülertexte
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Beim Freiwilligen Sozialen Jahr geht man für ein Jahr in eine soziale Einrichtung oder ein fremdes Land und hilft dort Menschen, denen es nicht so gut geht. Das Mindestalter ist 18 Jahre. Anna Reich beteiligte sich an dem Weltwärts-Programm, welches von der Bundesregierung gesponsert wird. Es gibt ein Vorbereitungs-, Zwischen-, End- und ein Nachbereitungsseminar, an dem jeder Freiwillige teilnehmen muss.
"Wenn nicht jetzt, wann dann?", dachte sich Anna nach ihrem Abitur. Sie beschloss, direkt nach ihrem Abitur dieses freiwillige Jahr zu machen, wenn man nämlich eine Ausbildung oder ein Studium begonnen hat und es erfolgreich abgeschlossen hat, ist es schwierig, nach diesem Erlebnis sich in den Beruf einzufinden. Fast nur Abiturienten beschließen, ein FSJ zu machen, doch das findet Anna Reich sehr schade.
Anfangs musste sie sich sehr an das Leben in Afrika gewöhnen. Zu ihren Aufgaben gehörte, an einer weiterführenden Schule das Fach Englisch zu unterrichten und in der Bibliothek zu helfen. Sie und ihre Mitfreiwilligen boten an Nachmittagen verschiedene Clubs an und sie riefen das "Lunch-Project" ins Leben.
Man glaubt es kaum, aber die Malawier tragen fast dieselbe Kleidung und leben so ziemlich das gleiche Leben wie wir hier in Deutschland: "Flip-Flops mit Socken sind keine Seltenheit", erklärt Anna. Dennoch gibt es das Chitenje, welches man als Rock, Kleid oder Kopfbedeckung tragen kann.
Die Studentin lebte mit einer Mitfreiwilligen in einem kleinen Backsteinhaus, das keinen Strom und auch selten fließend Wasser hatte. Da Anna und ihre Mitbewohnerin keinen Strom hatten, konnten sie ihre Handys, Laptops, und so weiter beim Direktor der weiterführenden Schule aufladen.
In Malawi isst man einen Maisbrei, Sima genannt, dazu isst man rote Bohnen, Fleisch, Fisch oder auch Gemüse. Man spricht Englisch und die Sprache Chichewa, doch Anna Reich lebte so weit im Norden, dass man dort schon die Sprache Chitumbuka sprach.
Die Studentin besuchte verschieden Städte, unter anderem auch die Hauptstadt Lilongwe. Da sie so viel unterwegs war und auch viele neue Eindrücke bekam, hatte sie keine Zeit für Heimweh. Dennoch vermisste sie ihre Familie und Freunde. Sie merkte, dass es noch so viele andere Lebenswege und Denkweisen gibt. Sie ist froh, diese Lebensweise kennengelernt zu haben, da sie jetzt einen anderen Blick auf die Welt und ihre Bewohner hat.
Es war leichter für sie, nach Malawi zu gehen als nach Deutschland zurückzukehren, da Anna die Einstellung hatte, in Malawi einfach alles zu machen, was auf sie zukommt. Sie wusste aber auch, dass die Rückkehr nach Deutschland nicht nur Freude mit sich bringen würde, sondern auch das Gefühl, sich wieder anpassen zu müssen.
Anna Reiche würde jedem weiterempfehlen, ein FSJ im Ausland zu machen, da es ihrer Meinung nach eine wunderbare Lebenserfahrung ist.
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