Zwei Kilogramm Käse und Holzhacken auf 2791 Metern
Zischup-Reporter David Hodapp war in den Berner Alpen unterwegs – und zwar dort, wohin sich kaum ein Tourist verirrt.
David Hodapp, Klasse 9b, Wentzinger-Gymnasium (Freiburg)
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Nach etwa einer halben Stunde änderte sich die Vegetation spürbar. Die Grasflächen nahmen ab und Geröllfelder zu. Abseits der touristischen Seite dieser Region begegneten uns jetzt keine Wanderer und Touristen mehr. Das lag auch daran, dass die Strecke jetzt immer anspruchsvoller wurde. Ohne unseren Bergführer Noldi, der die Strecke gut kennt, hätten wir den richtigen Weg zur Schutzhütte wahrscheinlich nicht gefunden.
Noldi ist der offizielle Hüttenwart der Guggihütte, die vom Alpenverein bereitgestellt wird. Die Hütte bietet ganzjährig Bergsteigern Schutz und ist immer offen. Noldi ist als Hüttenwart dafür verantwortlich, dass die Hütte gepflegt und in Stand gesetzt ist. Nach dreieinhalb Stunden anspruchsvollem Wandern, mit zum Teil sehr steilen Stellen und schwierigen Passagen, sind wir an der Hütte angekommen. Das schöne Wetter hat uns einen wunderbaren Ausblick und milde Temperaturen beschert.
Auf der Hütte hatten wir einiges zu tun. Wir mussten sie auf den bevorstehenden Winter vorbereiten, eine der wichtigsten Aufgaben des Hüttenwarts. Wir haben gekocht, Wasser geholt und Holz gehackt. Die Guggihütte ist zweckmäßig und einfach eingerichtet, das heißt es gibt kein fließendes Wasser und keinen Strom. Gekocht wurde also über dem Feuer, und Wasser gab es aus einem Tank, der vom Gletscherwasser gespeist wird. Besonders das Holzhacken auf 2791 Metern war eine interessante Erfahrung, genauso wie der Ausblick auf den Gletscher, der sich einem bietet, wenn man das kleine Plumpsklo verlässt.
Über den ganzen Tag verteilt kamen dann auch tatsächlich Bergsteiger und Wanderer vorbei, die in der Hütte eine Rast einlegten. Vier von ihnen haben dann zusammen mit uns dort übernachtet. Am Abend gab es Käsefondue, wofür wir extra zwei Kilogramm Käse mit hochgetragen hatten.
Nach dem anstrengenden Tag und dem herzhaften Essen konnten alle gut schlafen, um am nächsten Morgen wieder fit für den Abstieg zu sein. Dieser war dann auch in drei Stunden bewältigt und kam mir leichter vor als der Aufstieg. Zurück an der Zwischenstation war von der Ruhe nichts mehr zu spüren, denn überall waren Touristen, die mit Smartphones und Kameras bewaffnet alles fotografierten, was nur ansatzweise nach Berg aussah.
Nach diesem Trip hatten wir alle viele neue Eindrücke gewonnen. Darunter leider auch die Tatsache, dass der Gletscher innerhalb von 20 Jahren enorm geschrumpft ist. Die besondere Atmosphäre und Einfachheit auf der Hütte und die Ruhe in den Bergen waren eine tolle Erfahrung für mich.
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