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"Wenn wir uns treffen, hat Armin gute Laune"

In Deutschland gibt es viele Menschen mit Down-Syndrom, trotzdem tun sich viele Menschen im Umgang mit ihnen sehr schwer. Für Lea Meyer, Schülerin der Klasse 9a des Freiburger Theodor-Heuss-Gymnasiums, ist der Umgang jedoch überhaupt kein Problem. Der Grund: Ihr Großonkel lebt mit dem Down-Syndrom. Und das ziemlich gut. Sie sei mit ihrem Großonkel aufgewachsen und darum sei er auf seine Art vollkommen normal für sie, schreibt sie in ihrem Bericht.  

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In Deutschland gibt es viele Menschen mit Down-Syndrom, trotzdem tun sich viele Menschen im Umgang mit ihnen sehr schwer. Für Lea Meyer, Schülerin der Klasse 9a des Freiburger Theodor-Heuss-Gymnasiums, ist der Umgang jedoch überhaupt kein Problem. Der Grund: Ihr Großonkel lebt mit dem Down-Syndrom. Und das ziemlich gut. Sie sei mit ihrem Großonkel aufgewachsen und darum sei er auf seine Art vollkommen normal für sie, schreibt sie in ihrem Bericht.

Armin ist 54 Jahre alt und lebt bei seinem Bruder und dessen Frau. Er hat eine Chromosomenabweichung, bei der das Chromosom 21 in jeder Zelle dreimal und nicht wie sonst üblich zweimal vorhanden ist. Dadurch kommt es zu körperlichen Besonderheiten wie zum Beispiel einem flachen Gesicht, schrägen Lidachsen, kleinen Ohren sowie einer verlangsamten, zum Teil anders verlaufenden mentalen Entwicklung.

"Er hat leichte Probleme beim Sprechen, stottert manchmal am Satzanfang, außerdem kann er kaum lesen und nur wenige Worte schreiben", erzählt sein Bruder, der nach dem Tod seiner Eltern entschied in das Elternhaus zu ziehen und sich, um seinen jüngeren Bruder zu kümmern. Im Tagesablauf kann Armin vieles alleine erledigen, er zieht sich an, wäscht sich, räumt sein Zimmer auf. Dies reicht aber nicht für den normalen Alltag. Er kann nicht alleine einkaufen, kochen oder seine Wäsche waschen und braucht darum meistens jemanden, der ihn bei seinen Tätigkeiten anleitet.

Die Entwicklung als Kind mit Down-Syndrom erfolgt nicht so schnell wie die nicht behinderter Kinder, wobei sie sich in den ersten drei Jahren geistig schneller entwickeln als motorisch. Dadurch reagieren sie auf Reize schnell überfordert. Dennoch steht einem erfüllten und auch eigenständigen Leben, bei von Beginn an angemessener Förderung, überhaupt nichts im Wege.
"Als Armin geboren wurde, gab es noch nicht den medizinischen Fortschritt geschweige denn angepasste Fördermaßnahmen, die ihm ein selbständiges Leben und die Möglichkeit, Lesen und Schreiben zu lernen, ermöglicht hätten", erinnert sich sein Bruder. Heutzutage ist das zum Glück kein Problem mehr. Menschen mit Down-Syndrom haben eine annähernde normale Lebenserwartung, können lesen und schreiben und sich später ihr eigenes Geld verdienen. "Arbeiten gehe ich auch. Jeden Tag holt mich um sieben Uhr morgens der Bus ab und bringt mich in die Werkstatt. Wir falten Verpackungen oder schrauben Uhren zusammen", erzählt Armin. Armin arbeitet in der Caritas Werkstätte St. Georg in Heitersheim, die vom Caritas-Verband Freiburg gegründet wurden. Hier wird etwa 120 Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung Beschäftigung angeboten. Neben der Arbeit malt Armin gerne Mandalas aus, puzzelt oder hört Musik. "Am liebsten höre ich Schlager, eines meiner Lieblingslieder ist "Lebt denn der alte Holzmichel noch?"

Da er nicht schreiben und lesen kann, füllt Armin die Kästchen von Kreuzworträtseln mit Kreuzen aus und achtet genau darauf, dass er keines der Kästchen vergisst. Was für die meisten wohl ziemlich langweilig erscheint, ist für ihn ein toller Zeitvertreib.

Seine Freizeit wird auch von der Caritas mitgestaltet. Zweimal im Monat wird er von einer Mitarbeiterin abgeholt, die mit ihm unternimmt – zum Beispiel mit ihm wandert, ein Museum besucht oder auch mit ihm essen geht. Außerdem bietet die Caritas in den Ferien behinderten Menschen die Möglichkeit an, Freizeiten mit Nichtbehinderten zu besuchen und Urlaub, ohne die eigene Familie zu machen. Neben dem Caritasverband gibt es in Freiburg weitere Verbände und Gruppen, die sich um die Freizeit- und Arbeitsgestaltung geistig behinderter Meschen kümmern. Zum Beispiel den Beirat für Menschen mit Behinderung oder den Verein "Freiburg für Alle".

Immer wenn ich meinen Großonkel Armin treffe, ist er gut gelaunt, dann erzählt er von seiner Arbeit und fragt, was ich denn so gemacht habe. Er ist glücklich in seiner Welt, auch wenn sie sich anders gestaltet als mein eigener Alltag.

Ressort: Schülertexte

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