Wenn Eltern sich trennen
Im Jahr 2014 wurden, so die Zahlen des Statistischen Bundesamtes, 166 200 Ehen in Deutschland geschieden. Gut die Hälfte dieser frisch geschiedenen Ehepaare hat Kinder unter 18 Jahren. Das bedeutet: Allein 2014 wurden 134 803 Kinder zu Scheidungskindern. Lilian Bode, Schülerin der Klasse 9d des Freiburger Kepler-Gymnasiums, ist auch ein Scheidungskind. In ihrem Artikel berichtet sie, wie sich das anfühlt.
Lilian Bode, Klasse 9d, Kepler-Gymnasium & Freiburg
Di, 12. Jan 2016, 13:07 Uhr
Schülertexte
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Im Jahr 2014 wurden, so die Zahlen des Statistischen Bundesamtes, 166 200 Ehen in Deutschland geschieden. Gut die Hälfte dieser frisch geschiedenen Ehepaare hat Kinder unter 18 Jahren. Das bedeutet: Allein 2014 wurden 134 803 Kinder zu Scheidungskindern. Lilian Bode, Schülerin der Klasse 9d des Freiburger Kepler-Gymnasiums, ist auch ein Scheidungskind. In ihrem Artikel berichtet sie, wie sich das anfühlt.
Wir hatten selbstverständlich nie damit gerechnet, dass sich unsere Eltern wirklich einmal trennen würden. Natürlich haben wir den ganzen Abend lang geweint, aber schon nach ein paar Tagen haben wir uns an die fremde Situation zu Hause ohne unseren Vater gewöhnt. Auch daran, dass unser Vater jetzt woanders wohnt und wir ihn jede Woche regelmäßig besuchen, bei ihm übernachten und etwas mit ihm unternehmen. Da er nicht sehr weit weg wohnt, hat sich für mich persönlich nicht viel geändert, vor allem nicht hin zum Negativen. Eigentlich hat sich nur geändert, dass ich meine Eltern immer nur einzeln sehe und eben nicht mehr zusammen. Das hat aber wiederum auch Vorteile, weil wir zum Beispiel einfach mehr erleben und wir viel mehr Abwechslung haben.
Wenn meine Schwester und ich neue Leute kennenlernen, verstehen sie oft nicht, wie man glücklich sein kann, wenn die Eltern getrennt leben. Leider gibt es sehr viele Scheidungskinder, denen es nicht so gut geht wie uns, weil sich ihre Eltern miteinander in einem Rechtsstreit befinden oder ein Elternteil zu weit weg wohnt und die Kinder diesen dadurch nicht so oft sehen können. Das ist bei uns zum Glück nicht der Fall. Unsere Eltern gehen sich zwar aus dem Weg, aber sie verstehen sich trotzdem und sorgen dafür, dass es uns gut geht. Vor allem streiten sie sich nicht um das Erziehungsrecht oder um irgendwelche Kosten.
Sie haben uns nach der Trennung auch gefragt, bei wem wir wohnen wollen und uns damit auch indirekt die Entscheidung überlassen, wer das Erziehungsrecht bekommen soll. Es ist für mich vollkommen verständlich, dass viele Kinder Angst davor haben, dass sich ihre Eltern trennen. Meiner Meinung nach liegt es aber an den Eltern, wenn ihre Kinder unglücklich sind, weil es Probleme zwischen ihnen gibt. Wollen Eltern nicht immer, dass es ihren Kindern gut geht?
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