Verleihung des wichtigsten Filmpreises der Welt
Welcome to the Oscars ...
"Willkommen zu den Oscars. Der Versuch, Tommy Lee Jones zum Lachen zu bringen, beginnt jetzt!" Das war der Einführungssatz Seth MacFarlanes, der 2013 die 85. Oscarverleihung moderierte. Auch dieses Jahr bot die Oscar-Verleihung wieder Überraschungen und Erwartbares.
Clara Schick, Klasse 8b & Wentzinger-Gymnasium Freiburg
Mo, 27. Mai 2013, 11:47 Uhr
Schülertexte
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Mit Gags über sich selbst, die nominierten Filme und die Leute, die daran vor und hinter der Kamera gearbeitet hatten, leitete er unterhaltsam durch die Show. Den Zuschauern gefiel es offensichtlich – es gab tatsächlich hohe Einschaltquoten. Sie erreichten über 40 Millionen Zuschauer, davon sehr viele zwischen 19 und 49 Jahren, wie Mediendienste feststellten – trotz oder wegen seiner Witze. Ob er tatsächlich Tommy Lee Jones, der für seinen grummeligen Gesichtsausdruck bekannt ist, mit seiner Moderation zum Lachen brachte, ist ungewiss. Über einen Oscar konnte Jones sich auf jeden Fall nicht freuen – den bekam in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" Christoph Waltz für den Film "Django Unchained", der mit dem Oscar für das beste Originaldrehbuch immerhin in zwei von fünf nominierten Kategorien punkten konnte.
Ein weiteres Mal wolle er die Oscar-Verleihung jedoch nicht moderieren, meinte MacFarlane auf Twitter. Es habe sehr viel Kritik gegenüber seiner Moderation gegeben, vor allem gegenüber dem Song "We saw your boobs!", in dem er aufzählt, in welchen Filmen man die Brüste der Schauspielerinnen gesehen hat, die auch bei der Veranstaltung anwesend waren. Die Kritiker fanden das Ganze nicht so witzig wie die Zuschauer. Viele fanden seine Sprüche sogar rassistisch und sexistisch. Grenzwertig war MacFarlanes Kommentar zu dem Film "Liebe (Amour)" des österreichisch-deutschen Regisseurs Michael Hanneke, der den Oscar für den besten fremdsprachigen Film erhielt. "Bei der letzten Zusammenarbeit der beiden Länder kam Hitler heraus, aber der Film ist viel besser", lobte er den Film.
Ansonsten verlief die Verleihung ohne große Skandale. Jennifer Lawrence stolperte auf dem Weg zu ihrem Preis als beste Hauptdarstellerin in dem Film "Silver Linings" über ihre Dior-Robe und posierte später scherzhaft mit dem Stinkefinger für die Kameras. "Argo" gewann als bester Film, obwohl Ben Affleck nicht für den Regie-Oscar nominiert war, was MacFarlane damit begründete, dass dies nicht nur die Geschichte einer lange geheim gehaltenen CIA-Aktion sei, sondern dass offensichtlich der Oscar-Akademie auch der Regisseur unbekannt geblieben wäre. "Argo" gewann darüber hinaus noch Oscars für das beste adaptierte Drehbuch und den besten Schnitt.
Den Regie-Oscar bekam Ang Lee für seinen Film "Life of Pi", der insgesamt am meisten Oscars einheimste, immerhin vier von elf Nominierungen, für die beste Filmmusik und Kamera und die besten visuellen Effekte. Der Film "Lincoln" von Steven Spielberg war zwar zwölffach nominiert, bekam aber schlussendlich nur zwei Oscars für das beste Szenenbild und den besten Hauptdarsteller, Daniel Day Lewis.
Ein seltenes Ereignis war, dass zwei Oscars in derselben Kategorie vergeben wurden. Denn in der Kategorie "Bester Tonschnitt", gab es gleichviele Stimmen für "Skyfall" und "Zero Dark Thirty" von den mehr als 5800 stimmberechtigten Jurymitgliedern.
Es wurde sehr viel gesungen, neben Seth MacFarlane mit seinem Boobs-Song, präsentierte außerdem Adele ihren Song "Skyfall" aus James Bond, der auch den Oscar für den besten Song bekam. Daneben trat die gesamte Crew von "Les Miserables" auf, der insgesamt drei Oscars abräumen konnte, für Ton, Make-Up und die Kategorie "Beste Nebendarstellerin" ging an Anne Hathaway.
Immerhin einen Oscar konnte sich der Film "Anna Karenina" in der Kategorie "Bestes Kostümdesign" sichern. Und last but not least gewann der Film "Merida" den Animations-Oscar.
Die 85. Oscar-Verleihung war insgesamt also ein Erfolg, auch wenn sie in Deutschland so spät abends kommt, dass sich Jugendliche die Verleihung nicht wirklich ansehen können, sollten sie überhaupt schon über ausreichend Amerikanisch-Kenntnisse verfügen, um dem Wortwitz MacFarlanes folgen zu können.
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