Zischup-Interview
"Vor dem Unterricht wurde eine Gebet gesprochen"
Ingeborg Bolz unterrichtete fünf Jahre lang an der Volksschule in Vörstetten und ist heute Rentnerin. Mit ihr sprach Vanessa Bieber aus der Klasse 9b des Erasmus-Gymnasiums in Denzlingen.
Vanessa Bieber, Klasse 9b, Erasmus-Gymnasium (Denzlingen)
Mo, 17. Feb 2020, 12:20 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Wie viele Lehrer gab es an dieser Schule?
Bolz: An dieser Schule gab es zwei Lehrer. Den Schulleiter, der die fünfte bis achte Klasse unterrichtet hat, und mich, die die erste bis vierte Klasse unterrichtet hat.
Zischup: War es damals auch schon so, dass jede Klassenstufe alleine unterrichtet wurde? Und wie groß waren die Klassen?
Bolz: Bei uns wurden die erste und zweite Klasse und die dritte und vierte Klasse von mir zusammen unterrichtet. Der Schulleiter unterrichtete die fünfte bis achte Klasse zusammen. Wie groß die Klassen waren, fiel ziemlich unterschiedlich aus. Es kam auch schon vor, dass eine Klasse aus unter fünf Schülern bestand.
Zischup: Wie sah der Schultag aus, wenn mehrere Klassen gemeinsam unterrichtet wurden?
Bolz: Morgens, ungefähr zwischen acht und zehn Uhr, habe ich die dritte und vierte Klasse unterrichtet, danach die erste und zweite Klasse. Bevor der Unterricht startete, wurde ein Morgengebet gesprochen. Oftmals haben wir auch noch gesungen.
Zischup: Was für Fächer wurden unterrichtet? Und wie wurde es mit den verschiedenen Niveaus der beiden Klassenstufen geregelt?
Bolz: Ich hatte die Fächer Deutsch (Lesen, Rechtschreibung, Auswendiglernen und Abschreiben), Rechnen, Heimatkunde, Kunst und Turnen. In der dritten und vierten Klasse außerdem noch etwas Geschichte über die Umgebung.
Zischup: Heutzutage haben wir etwa Beamer und Overhead-Projektoren, die man als Lernmaterial nutzen kann. Was wurde früher benutzt?
Bolz: Die Kinder hatten in Deutsch ein Lesebuch, in Rechnen ein Rechenbuch und in Heimatkunde ein Heimatkundebuch. Ansonsten hatten sie nur Hefte und Stifte.
Zischup: Würden Sie heutzutage wieder den Beruf der Lehrerin wählen?
Bolz: Ja, da es mir immer noch sehr viel Spaß macht, mit Kindern zu arbeiten und ihnen etwas beizubringen.
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