"Viele Kinder leben auf der Straße"
Verschiedenen Länder unterscheiden sich durch unterschiedliche Lebenswelten. Wie sieht das Leben in Mexiko im Vergleich zur Schweiz aus?.
Alina Veil, Klasse 8b, Kant-Gymnasium (Weil am Rhein)
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BZ: Du warst ein Jahr in Mexiko, wie war das für dich?
Es war ein Jahr voller Erfahrungen, verschiedener Gefühlen und toller Erlebnisse. Ich habe viele neue Freunde gefunden und wunderschöne neue Orte entdeckt.
BZ: Wenn du jetzt entscheiden müsstest, gefällt es dir in Mexiko oder in der Schweiz besser, oder würdest du sogar gerne für immer dort leben?
Wenn es um Urlaub gehen würde, wäre Mexiko immer meine erste Wahl. Leben würde ich aber lieber in der Schweiz. Ich kann mir aber gut vorstellen, auch mit meiner Familie nochmal für eine längere Zeit, vielleicht für ein Jahr, nach Mexiko zu gehen.
BZ: Du sagst, leben würdest du nicht dort. Worin liegen deiner Meinung nach die größten Unterschiede zum Leben in der Schweiz?
Gute Frage. Ein großer Unterschied ist zum Beispiel der Lebensunterhalt oder auch die Sicherheit. In der Regel findet man in Mexiko recht gut Arbeit, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen; es kommt aber darauf an, in welcher Region man lebt. Die meisten Menschen in Mexiko haben auch nur zwölf Tage Ferien im Jahr und das Gesundheitssystem bietet eine gute Versorgung nur für gut Angestellte wie Anwälte oder Beamte. Der Unterschied zwischen Arm und Reich ist in Mexiko stark zu sehen. Es leben unter anderem auch viele Kinder auf der Straße. Die Sicherheitslage ist dort sehr kritisch, man kann nachts nicht einfach auf der Straße unterwegs sein. Generell ist man im besten Fall mit dem Auto oder dem Taxi unterwegs. Dadurch steht man aber viel im Stau und gerade in Mexiko-Stadt gibt es deswegen auch viel Smog. Zum Urlaub machen ist es sehr viel besser. Es gibt Berge, Meer und Wüste, und die vielen Menschen sind sehr aufgeschlossen und freundlich.
BZ: Welche besonderen kulturellen Ereignisse hast du in Mexiko erlebt?
Ende Oktober wird der Tag der Toten gefeiert. Ein sehr schönes Fest! Die ganze Stadt wird mit Blumen und Lichterketten geschmückt. Es ist wirklich so, wie es im Film "Coco" gezeigt wird. Am Tag der Toten selbst geht man auf den Friedhof und bringt Dinge mit, die die Verstorbenen sehr gemocht haben, wie Schokolade. Manche buchen auch Mariachi. Das sind Musikbands, welche dann die Lieblingslieder der Verstorbenen spielen. Typisch ist auch, dass man sich als La Catrina (Symbolfigur für den Tod, die Red.) schminkt. Dabei werden Totenköpfe mit Blumen auf die Stirn und die Backen gemalt. Weihnachten wird in Mexiko erst am 25. Dezember gefeiert. Am 24. geht man in die Kirche und betet gemeinsam.
BZ: Wie sah ein typischer Tag in Mexiko aus?
Unter der Woche sah mein Tag immer sehr strukturiert aus. Meistens bin ich gegen acht Uhr aufgestanden. Danach habe ich zusammen mit meiner Gastfamilie gefrühstückt. Ein typisches Frühstück in Mexiko sind süße Brötchen oder schwarze Bohnen mit Mais-Tortillas. Um zehn Uhr hat mich meine Gastmutter in das Kinderheim gefahren, in dem ich während meiner Zeit in Mexiko gearbeitet habe. Ich habe den Kindern bei ihren Hausaufgaben geholfen, habe mit ihnen gespielt oder zusammen mit ihnen gegessen. Um 16 Uhr bin ich mit der Straßenbahn nach Hause gefahren. Zu Abend gegessen haben wir immer sehr spät, so gegen 21 Uhr, weil es in Mexiko abends sehr warm ist. Nach dem Abendessen habe ich oft noch ein bisschen Zeit mit meiner Gastfamilie verbracht oder mit meiner Familie in Deutschland telefoniert.