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Interview mit einem HipHop-Lehrer

"Tanzen ist einfach der beste Sport der Welt"

Wie bist du Tanzlehrer geworden? Was gefällt dir am Tanzen am meisten? Zischup-Reporterin Florence Akouété, Schülerin der 8c des Kepler-Gymnasiums in Freiburg, hat ein Interview mit Heinrich Herrmann (23), einem professionellen HipHop-Lehrer geführt.  

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Heinrich Herrmann  | Foto: privat
Heinrich Herrmann Foto: privat
Zischup: Was gefällt dir am Tanzen und am Unterrichten am besten?
Heinrich: Tanzen ist einfach der beste Sport auf der Welt. Ich habe schon viel Sport gemacht und Tanzen ist einfach am besten. Es macht einfach Spaß und es baut einen auf, wenn man mal deprimiert ist. Man kann damit auch Aggressionen rauslassen. Wenn man glücklich ist, wird man noch glücklicher. Es ist ein Sport für Seele und Geist. Beim Unterrichten gefällt mir am meisten, dass man sieht, wie Leute alles geben, Fortschritte machen und sich damit selber belohnen. Ein bisschen Talent gehört dazu, aber das Wichtigste ist, dass man übt. Ich selber würde nicht sagen, dass ich das große Talent zum Tanzen besitze, aber ich habe einfach trainiert.

Zischup: Wann hast du beschlossen, dass du Tanzlehrer werden willst und welche Schritte hast du dafür unternommen?
Heinrich
: Ich habe schon während des Abiturs gemerkt, dass ich weiterhin tanzen will. Ein Job, bei dem ich nicht mehr so viel tanzen könnte, wäre nichts für mich. Das merkte ich schon damals. Nach dem Abitur habe ich noch Zivildienst geleistet, währenddessen aber weiterhin unterrichtet. Als ich fertig mit dem Zivildienst war, hat mich mein Chef gefragt, ob ich eine Ausbildung hier in der Tanzschule machen möchte. Das habe ich dann auch gemacht.

Zischup
: Hast du noch eine zusätzliche Ausbildung als die bei der Tanzschule Gutmann?
Heinrich
: Ich habe bei Storm, das ist ein ganz bekannter HipHop-Tänzer in Deutschland, und einem Freund von ihm in Tübingen eine Ausbildung in verschiedenen HipHop-Styles gemacht. Momentan mache ich eine Ausbildung, die eigentlich nichts mit dem Tanzen zu tun hat, zum Bürokaufmann. Die mache ich hier in der Tanzschule. Das lässt sich sehr gut kombinieren.

Zischup
: Wie hast du deine erste genommene Tanzstunde in Erinnerung?
Heinrich: Meine erste Stunde war in einem Standard-Latein-Tanzkurs, ich glaube 2006. Ich erinnere mich nicht mehr wirklich daran, aber ich weiß noch, dass mir Tanzen von Anfang an Spaß gemacht hat.

Zischup: Wie oft trainierst du selber in der Woche?
Heinrich: Ich trainiere montags, mittwochs, donnerstags, samstags und sonntags. Ich selber trainiere also circa fünf Mal die Woche. Ich unterrichte aber teilweise auch an anderen Tagen, und das ist auch Training für mich.

Zischup: Welche Tanzarten beherrschst du außerdem?
Heinrich: Ich bin auf keinen Fall überall ein Profi, aber ich kann viele Standard- und Lateintänze: Im HipHop tanze ich sehr viel Popping, auch ein bisschen Locking, ein ganz kleines bisschen Breakdance, sehr wenig House und ein bisschen Dancehall.

Zischup: Was erwartest du von deinen Schülern?
Heinrich: Ich erwarte, dass sie motiviert sind, dass sie sich im Unterricht auf das Training konzentrieren, aber vor allem, dass sie Spaß bei der Sache haben. Es soll nichts Gezwungenes sein, aber sie sollten versuchen, ihr Bestes zu geben. Denn nur so wird man besser. Wenn man besser werden will, muss man sich anstrengen, wie bei allem im Leben.

Zischup: Was würdest du jemandem raten, der selber beruflich tanzen will?
Heinrich: Jemand, der selber beruflich tanzen will, muss auf jeden Fall viel Leidenschaft fürs Tanzen haben, weil man in Deutschland nicht viel Geld damit verdienen kann. Man muss sich bewusst machen, dass man oft am Wochenende, oft nachts oder tagsüber arbeiten muss, zu Zeiten in denen andere frei haben. Man muss körperlich fit sein, üben und vor allem Spaß am Tanzen haben.
Heinrich Herrmann

kommt aus Freiburg und unterrichtet seit 2009 in der Tanzschule Gutmann in Freiburg. Im HipHop-Duo-Tanzen ist er zweifacher süddeutscher Meister.

Ressort: Schülertexte

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