Umfrage unter Passanten
Sexismus in Deutschland
Mit einer Bemerkung Reiner Brüderles gegenüber einer Journalistin und dem darauf folgenden #Aufschrei bei Twitter fing alles an: Ende Januar überrollte die Sexismus-Debatte Deutschland. Doch ist Sexismus in Deutschland wirklich so brisant, wie es in den Medien publiziert wird?
Hanna Lainer, Corbinian Gruber, Klasse 9b & Martin-Schongauer-Gymnasium Breisach
Do, 27. Jun 2013, 12:01 Uhr
Schülertexte
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Gerade mal einer der männlichen Befragten fühlte sich am Arbeitsplatz schon einmal sexuell belästigt, die meisten meinten jedoch, dass ihnen eine Kollegin schon einmal zugezwinkert habe, sie dies allerdings nicht als Belästigung ausgesehen hätte. Mehr als dreiviertel der Frauen hingegen bejaht diese Frage. Einige erzählten uns: "Wenn es nur bei einem freundlichen Lächeln geblieben wäre … Bemerkungen wie:"Du kannst ruhig auch mal zeigen, was du hast" oder "Setzt dich doch auf meinen Schoss" sind gerade mal der Anfang."
Bei der Frage nach sexueller Belästigung im Privatleben verneinte nur eine der befragten Frauen und fast ein Drittel der Männer antworteten mit "Ja". In welcher Form die Belästigung stattfindet, variierte sehr. Die meisten Frauen erzählten von sexistischen Anmachsprüchen und eindeutigen Blicken.
Grundsätzlich stellt sich die Frage, ab wann wir überhaupt von Sexismus sprechen. Die Freiburger Befragten waren sich einig, ab dem Punkt, an dem man sich nicht mehr wohl fühlt, kann man von Belästigung sprechen. Da diese Empfindung von der eigenen Person abhängig ist, wird es schwer, eine genaue Definition zu finden.
"Da niemand weiß, wie der andere die Sache sieht, sollte man nie zu anzüglich werden, man sollte niemals weiter gehen, als es einem selbst unangenehm werden würde", so ein 24-jähriger BA-Student.
Die Reaktion unserer Interviewpartner zeigt deutlich, Sexismus scheint ein sehr präsentes Thema zu sein und man spricht längst nicht nur noch von weiblichen Opfern. Es kann jeden treffen.
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