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Seine Sporttasche ist größer als er selbst

Freiburgs Eishockey-Verein EHC hat großen Nachwuchsmangel / Doch ein paar Minis gibt es zum Glück noch auf dem Eis.  

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Achtung, der Puck kommt!  | Foto: Privat
Achtung, der Puck kommt! Foto: Privat
Mitten in der Nacht aufstehen, die vollbepackte Tasche schnappen und dann von Freiburg aus mit der ganzen Mannschaft in einem Bus zum Turnier fahren – das ist der normale Wochenendablauf eines Eishockeyspielers. Natürlich ist das nicht jedes Wochenende so, obwohl es dem ein oder anderen wahrscheinlich so viel Spaß macht, dass er am liebsten jedes Wochenende auf ein Turnier fahren würde.

"Wenn wir mal verlieren, ist es auch nicht schlimm. Wir Eishockeyspieler halten zusammen", haben mir Vincent und seine Freunde, die bei den Freiburger Minis spielen, erzählt. Es ginge ihnen mehr um den Spaß, obwohl sie natürlich auch gerne gewinnen. Vincent (6 Jahre) ist schon seit zwei Saisons dabei: zuerst in der Laufschule und jetzt als Torwart bei den Minis. Er träumt davon, später als berühmter Torwart in Kanada zu spielen.

Torwartschlittschuhe haben besonders breite Kufen

Da Eishockey bei uns nicht so beliebt ist wie zum Beispiel Fußball, hat der Eishockey-Club Freiburg, kurz EHC, großen Nachwuchsmangel. Vor allem die Minis bräuchten mehr Spieler und Spielerinnen. Viele vermuten, dass Eishockey in Freiburg für einige attraktiver wäre, wenn wir eine neuere Eishalle hätten. Für die Minis ist die Eishalle genau richtig, wie sie ist. Vincent erzählte mir, dass er und seine Freunde alle Wege und Geheimwege kennen würden.

Ich fragte Vincent, ob er Lust hätte, seine Ausrüstung einmal anzuziehen und nach ein paar Minuten brachte er seine riesige Tasche, die größer ist als er selbst. Der Nachwuchstorwart erklärte mir, dass er zuerst seinen Schweißanzug anziehen müsse. Danach kommt der Tiefschutz, der ist wichtig, falls der Puck zwischen den Beinen landet. Als Nächstes zieht er seine Stulpen an, die aussehen wie sehr lange Strümpfe. Die Torwarthose zieht er nach den Stulpen an, und dann kommen seine speziellen Torwartschlittschuhe. Eigentlich sind das gewöhnliche Eishockeyschlittschuhe, die breitere Kufen haben, damit der Torwart nicht so wegrutscht. Nun zieht Vincent den riesigen Brustpanzer an und danach die noch größeren Schienen. Schienen sind Beinschützer, die gleichzeitig zur Abwehr von Pucks dienen. Dann zieht er seinen Halsschutz und sein Trikot an. Vincent hat die Nummer 1. Er erklärte mir, dass Torhüter normalerweise immer die Nummer 1 oder 2 haben sollten. Als Nächstes kommt die Fanghand, mit der er die Pucks fangen kann, und danach die Stockhand, mit der er seinen Schläger hält. Als Letztes durfte ich ihm die Maske aufsetzen. Nachdem er seine Ausrüstung anhatte, wusste ich, warum er eine so große Tasche braucht.

"Viele denken, Eishockeytorhüter zu sein ist einfach. Aber das sagen sie nur, weil sie noch nie in der ganzen Ausrüstung in einem Tor standen und weil noch nie ein Puck auf ihr Gesicht zugeflogen ist", sagte mir Vincent, und seine Freunde geben ihm Recht. Aber auch Spieler zu sein ist nicht leicht. Man muss den Puck immer im Auge behalten, und es wird jede Minute zwischen den Spielern gewechselt.

Eishockey ist kein Sport, der für jeden geeignet ist, denn Schlittschuhlaufen ist eine Sache, die nicht jeder kann – aber es lohnt sich, es auszuprobieren.

Ressort: Schülertexte

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