Geschichte
Schule gestern, heute und morgen
Dass die Schule sich binnen 100 Jahren weiterentwickelt hat, ist wahrscheinlich den meisten bewusst, doch wie genau sehen diese Veränderungen und Unterschiede aus?
Chiara Mack, Sabet Zimmermann, Louis Cuthbertson, Yannik Bühler & Nadja Faller
Fr, 27. Apr 2012, 10:58 Uhr
Schülertexte
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Falls ein Schüler mal nicht gehorchte, gab es auch ganz andere Methoden. Das waren noch Zeiten, in denen der Lehrer die Schüler mit dem Rohrstock malträtieren durfte. Ganz gewöhnlich waren Strafen wie Ruten- und Stockschläge. Tagtäglich standen Schüler in der Ecke und "saßen" ihre Strafe ab.
Dafür haben die jetzigen Schülerinnen und Schüler mit ganz anderen Dingen zu kämpfen. Hier nur einige Beispiele: die auf acht Jahre gekürzte Gymnasialzeit, Leistungsdruck, eng konzipierte Lehrpläne und mehrmals die Woche Nachmittagsunterricht.
Aber natürlich gibt es auch etliche Vorzüge. Angefangen bei einer viel größeren Auswahl an bereitgestellten Medien wie Overheadprojektoren, Flipcharts, Computer und Beamer über ein ansprechend gestaltetes Schulgebäude, eine gut organisierte Nachhilfe beziehungsweise Hausaufgabenbetreuung bis hin zu einer Schulmensa.
Selbstverständlich genießen die heutigen Lehrer auch eine umfassendere und mehr auf Pädagogik ausgelegte Ausbildung. Was sich natürlich auch im Unterricht und im Umgang mit den Jugendlichen positiv zeigt.
Doch was wird sich noch alles verändern? Welche neuen grandiosen Ideen wird es im Bezug auf die Bildung noch geben? Wie sieht die Schule in 50 bis 100 Jahren aus? Genau beantworten kann diese Frage niemand, aber es gibt tausende Vermutungen. Viele Menschen hoffen, dass das Prinzip der Lehrpläne im 21. Jahrhundert über den Haufen geworfen wird und jedes Kind individuell gefördert wird. Häufige Vermutungen sind auch, dass es einen eigenen Lehrer für jeden Schüler und jede Schülerin geben wird, der seine Schützlinge und dessen besondere Fähigkeiten und Vorlieben coacht.
Doch alleine an unserer Schule – dem Geschwister-Scholl-Gymnasium Waldkirch – gibt es derzeit etwa 1000 Schülerinnen und Schüler. Ist es da nicht utopisch zu glauben, es könnte für jede und jeden auch noch eine eigene Lehrperson geben?
Viele stellen sich vor, dass die Schule nicht mehr in Klassen, sondern in Bildungsstufen eingeteilt ist. Wenn das Kind die nötigen und vorher definierten Kennwerte erreicht hat, kann es in die nächsthöhere Bildungsstufe eintreten. Alter und Jahrgang spielen in diesem Modell keine Rolle mehr. Abgeschafft sind auch Noten und Zeugnisse. Um trotzdem den Lernstand der Tochter oder des Sohnes zu erfahren, sind die Eltern in der Lage, dessen Entwicklung und Leistung in einem speziellen Portal zu erfahren. Die Kinder lernen also viel eigenständiger und unabhängiger – dafür aber auch isolierter. Was wiederum das Problem der fehlenden sozialen Kontakte und der Vereinsamung hervorrufen kann.
Auch im Bereich der an Schulen genutzten Medien wird sich in den kommenden Jahren einiges tun: Sehr wahrscheinlich ist die Technik um einiges weiter, was neue Hilfsmittel und effizientere Geräte ermöglicht.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, dass Schüler nichts mehr von Lehrerinnen und Lehrern erklärt bekommen, sondern von einer monotonen Stimme aus dem Computerlautsprecher. Auch ein Rätsel ist, wie weit die Entwicklung des lebensechten Roboters fortgeschritten ist. Ersetzen diese bereits die Lehrer? Ein heute vielleicht noch undenkbarer Fortschritt. Aber wer weiß schon, was Wissenschaftler in den kommenden 100 Jahren alles entwickeln?
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