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Nicht nur körperlich fit, sondern auch im Kopf

Handball, einst für Frauen erfunden, hat sich zum Breitensport entwickelt – allerdings fehlt es an weiblichem Nachwuchs .  

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Handball mit Friedenszeichen  | Foto: Ronny Hartmann (dpa)
Handball mit Friedenszeichen Foto: Ronny Hartmann (dpa)
Bereits im Jahr 1917 legte der Berliner Max Heiser für das sogenannte Torball-Spiel, später in Handball umbenannt, die ersten Regeln fest. Ursprünglich entwarf er das Spiel für Frauen, da ihm andere Ballsportarten, wie Fußball, zu körperbetont erschienen. Daher war Körperkontakt anfangs beim Handball verboten. Zwei Jahre später wurde der Zweikampf erlaubt, der Ball verkleinert, dadurch das Werfen in den Vordergrund gestellt und auch das Prellen eingeführt. Handball wurde populär und wird seitdem sowohl von Frauen als auch von Männern weltweit gespielt.

Warum gibt es trotzdem heute so wenige Mädchen, die diese Ballsportart spielen? Liegt es an dem gesellschaftlichen Bild eines Mädchens, das Tanzen, Reiten und Musizieren bevorzugen sollte? Viele üben diese mädchentypischen Hobbys aus, weil die Eltern sie dort hinschicken. Vielleicht trauen sich manche auch nicht, mit diesem eher mädchenuntypischen Sport anzufangen? Eine spezielle Auswertung der internationalen PISA-Studie von 2018, für die mehr als 500 000 Schülerinnen und Schüler in 72 Ländern befragt worden waren, ergab, dass 15-jährige Mädchen im Schnitt weniger an die eigenen Talente glauben als gleichaltrige Jungen.

Ein weiterer Grund für den fehlenden weiblichen Nachwuchs beim Handball könnten allgemeine Zeitprobleme sein. Hobbys im Verein nehmen viel Zeit in Anspruch. Vor allem Ballsport: mehrmaliges Training in der Woche, dazu noch das Handballspiel am Wochenende, teilweise mit langen Fahrtzeiten.

Möglicherweise fehlen auch die finanziellen Mittel. Handballschuhe, Trikot mit passender Hose, Handballsocken, eine Sporttasche und natürlich der Handball selbst kosten viel. Außerdem kommen Vereinskosten sowie Fahrkarten- oder Benzinkosten dazu, da die Spiele am Wochenende oft außerhalb des Heimatortes stattfinden. Zusätzlich ist Frauen-Ballsport für viele unbekannt oder gar unbeliebt. Das liegt vermutlich an dem Vorurteil, dass Frauen-Ballsport weniger taktische Tiefe besäße und deshalb langweiliger als Männer-Ballsport sei. Dies wurde 2020 in einer Studie der Sporthochschule Köln, in der die sportliche Leistungsfähigkeit von Frauen und Männern verglichen wurde, widerlegt. Handball bringt viel Positives mit sich. Es ist ein Teamsport, darum lernt man viele nette Mädchen kennen, wodurch enge Freundschaften entstehen. Dazu kommt, dass man körperlich fit bleibt. Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit werden trainiert und man hat sogar großen Spaß dabei. Langeweile gibt es nicht, denn stets werden neue Spielzüge oder Abwehrtechniken erlernt sowie die Koordination trainiert. Man bleibt also nicht nur körperlich fit, sondern auch im Kopf.

Es wäre gut, wenn sich in Freiburg zukünftig mehr Mädchen für Handball interessierten. Obwohl mein Verein SG SFE/TSV Alemannia-Zähringen sich bereits zu einer Spielgemeinschaft zusammengeschlossen hat, haben wir große Nachwuchsprobleme. Wir freuen uns immer über weiblichen Zuwachs. Traut euch, Mädels!

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 29. April 2022: PDF-Version herunterladen

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