"Mit sechs Jahren probierte ich meine erste Zigarette"
Zischup-Schüler macht sich Gedanken über sein Leben als Raucher / All seine Versuche, die Sucht zu besiegen, scheiterten bislang.
Michael F.*, Klasse 9b, Wilhelm-August-Lay-Schule, Bötzingen & *Name geändert
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Dann aber probierte ich nochmal einen Zug von der Zigarette, da ich es einfach noch einmal ausprobieren wollte. Dieses Mal schmeckte es mir viel besser, deswegen beschloss ich nun, regelmäßig zu rauchen. Ich konnte ja noch keine Zigaretten kaufen, da ich noch keine 18 war, also klaute ich sie jeden Morgen bei meinem Vater aus seinem Päckchen. Diese Zigaretten rauchte ich dann jeden Morgen auf meinem Schulweg. Mein Vater hat es nie gemerkt, dass ich ihm Zigaretten klaute, bis zu einem Tag, als er es leider merkte. An diesem Morgen lief er mir in die Schule nach und fing mich ab. Aber genau an diesem Tag habe ich keine Zigaretten geklaut, da ich eigentlich wieder aufhören wollte zu rauchen. Das tat ich dann auch, da es mir nicht mehr geschmeckt hat. Also war ich nun wieder Nichtraucher.
Das ging dann ungefähr zwei Jahre, bis ich wieder anfing zu rauchen. Eigentlich gab es für mich keinen Grund wieder anzufangen, aber ich hatte einfach so ein Verlangen nach Zigaretten. Also war ich nun leider wieder Raucher, obwohl ich das eigentlich gar nicht wollte. Ich merkte zu diesem Zeitpunkt immer mehr, dass ich weniger Ausdauer hatte und mich weniger konzentrieren konnte.
Ich rauchte nun ein Jahr lang regelmäßig ein Päckchen pro Woche; um mir das leisten zu können, klaute ich nun auch noch Geld bei meinem Vater. Leider blieb es nicht nur bei meinem Vater, sondern ich nahm auch noch Geld von meiner Mutter und meiner Schwester. Ich klaute immer mehr, da mein Zigarettenkonsum immer größer wurde. Ich fiel immer tiefer in ein Loch, doch kurz bevor ich am Boden angekommen war, schwor ich mir, dass ich nie wieder klauen und rauchen werde. Ich hielt das auch vier Jahre lang durch, aber dann fing ich wieder mit 14 Jahren an zu rauchen. Als ich wieder angefangen habe, war mein Tageskonsum ein drittel Päckchen, nach und nach wurde es immer mehr, bis ich dann eine halbe Schachtel pro Tag rauchte. Und nun bin ich bei einem Päckchen pro Tag. Ich weiß selber, dass das viel zu viel ist, aber ich habe einfach diesen Drang danach.
Manchmal denke ich drüber nach, wie es wäre, wenn ich nie angefangen hätte. Ich denke auch manchmal, dass es viel besser wäre, damit aufzuhören, aber es geht einfach irgendwie nicht. Ich rauche nicht, weil ich es cool finde, oder weil es mir schmeckt oder aus sonstigen Gründen, sondern ich bin der Meinung, dass ich rauche, weil es eine Sucht für mich ist.
Natürlich spielt auch mein Freundeskreis dabei eine große Rolle. Da viele von meinen Freunden rauchen, will ich es irgendwie auch machen, um dazuzugehören. Ich weiß, dass das nicht wirklich ein Grund ist, aber wenn wir alle zusammen unterwegs sind, rauchen meine Freunde, und das weckt in mir auch das Verlangen zu rauchen. Bis vor kurzem rauchte ich auch zu Hause, aber ich habe jetzt beschlossen, dass ich das nicht mehr mache, sondern nur noch, wenn ich mit Freunden unterwegs bin. Und der nächste Schritt wird dann sein, hoffe ich, dass ich komplett aufhöre.
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