"Meine Familie hat sehr darunter gelitten"
Wie und warum wird ein Mensch zum Alkoholiker? Ein ehemals Betroffener* erzählt. Der 51-Jährige war sieben Jahre lang Alkoholiker und ist seit zweieinhalb Jahren trocken. .
Marie Bourquin, Klasse 8f, Staudinger-Gesamtschule (Freiburg)
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BZ: Wie ging es Ihnen dabei?
Anfangs war es noch lustig, aber mit erhöhtem Konsum plagte mich auch das schlechte Gewissen.
BZ: Wie ging es Ihrer Familie?
Meine Familie hat sehr darunter gelitten, weil ich immer schlecht drauf war und rumgemotzt habe. Sie hatten Angst um mich, dass ich mir etwas antue oder anderen, weil ich immer mit dem Auto unterwegs war.
BZ: Wie waren die Mitmenschen zu Ihnen?
Ich wurde mit Sicherheit dumm abgeschaut. Viele sagten auch: Bist du schon wieder besoffen?
BZ: Wie haben Sie gearbeitet?
Ich habe immer gearbeitet. Beruflich bin ich im Drei-Schicht-Betrieb tätig.
BZ: Welche Motivation hatten Sie, dass Sie gesagt haben: Ich möchte jetzt aufhören?
Meine Motivation waren mehrere Video-Aufnahmen von meiner Familie, die zeigten, wie ich mich betrunken verhalte.
BZ: Wie haben Sie es geschafft, aufzuhören?
Ich bin zu einer Suchtberatung gegangen und habe mit einem Therapeuten gesprochen. Wir haben dann sofort eine Langzeitreha von 16 Wochen beantragt.
BZ: Wie ging es Ihnen währenddessen?
Mir ging es sehr gut dabei. Ich hatte keine körperlichen Entzugserscheinungen. Ich konnte viel über mein Leben nachdenken und habe wieder die Liebe zu meinem erlernten Beruf gefunden, Schreiner.
BZ: Wie geht es Ihnen jetzt?
Ich habe mich seit langer Zeit nicht mehr so gut gefühlt.
BZ: Wie geht es Ihrer Familie jetzt?
Meiner Familie geht es sehr gut und sie sind froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe. Natürlich sind sie sehr stolz auf mich. Das erzählen sie auch oft anderen Menschen.
*Name der Redaktion bekannt
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