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Zischup-Interview

"Mein Gott, das will ich auch mal können"

Der Magier und Komiker Topas, der im richtigen Leben Thomas Fröschle heißt, ist im November in Freiburg beim "Varieté im Seepark" aufgetreten. Michael Kapp, Joel Schröder und Leon Zimmermann haben den zweimaligen Weltmeister der Manipulationskunst dort interviewt.  

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Topas versteht es, sein Publikum zu unterhalten, egal ob als Komikerzauberer oder Zauberkomiker ... Foto: Thomas Kunz
Zischup: Hatten Sie schon immer den Wunsch, Zauberer zu werden?
Topas: Ich wollte schon immer zaubern, aber dass ich es einmal beruflich machen würde, war mir anfangs nicht klar. Ich wollte Lehrer werden – wie seltsam ... Dann würde ich jetzt an einem Gymnasium unterrichten.

Zischup: Was hat Sie dazu bewogen, Zauberer zu werden?
Topas: Ich glaube, alle, die auf der Bühne stehen, mögen Applaus und die Begeisterung der Zuschauer. Ich habe das natürlich auch sehr gerne. Mich begeistert außerdem Fingerfertigkeit. Als ich gesehen hatte, wie Terence Hill in einem Western Karten mischte, dachte ich: "Mein Gott, das will ich auch mal können!" Aber das beruflich zu machen, das war keine bewusste Entscheidung. Das hat sich während meines Studiums innerhalb von zwei, drei Jahren so ergeben.

Zischup: Hatten Sie ein Idol?
Topas: Ich habe den amerikanischen Magier Lance Burton bewundert, der 1982 die Weltmeisterschaft im Zaubern gewonnen hat. Ich habe auch viele Kabarettisten in den 90er-Jahren angeschaut. Das waren meine Idole, von denen ich meine ersten Tricks gelernt habe.

Zischup: Was war Ihr erster Zaubertrick?
Topas: Mein allererster Trick war, eine Münze durch eine Tischplatte zu zaubern. Das hat mir ein Verwandter bei einer Hochzeit gezeigt. Der Trick stammte nicht aus einem Zauberkasten und war ganz schön toll. Klar habe ich auch Zauberkästen zu Weihnachten bekommen, aber viele Tricks davon wurden nach einiger Zeit etwas langweilig.

Zischup: Wie viele Stunden trainieren Sie täglich?
Topas: Es ist unterschiedlich. Vor wichtigen Shows, Wettbewerben und Fernsehsendungen übe ich immer mindestens eine Stunde bis höchstens drei, vier Stunden. Wer Klavier, Geige oder Ähnliches spielt, trainiert sicherlich noch länger. Beim Übungspensum kommt es auf die Art der Zauberei an. Fingerfertigkeit kann man intensiv im Proberaum trainieren. Aber bei Comedy mit Zuschauerbeteiligung hilft es wesentlich mehr, möglichst häufig aufzutreten, um die nötige Routine zu bekommen.

Zischup: Sind Ihre Shows immer gleich?
Topas: Die Zaubershows ja, die Comedyshows nein. Ich trete manchmal als Zauberer auf und manchmal als Komiker.

Zischup: Treten Sie nur in Deutschland auf oder auch weiter weg?
Topas: Mit den Zauberkunststücken weltweit und mit meiner Comedy nur im deutsch- und englischsprachigen Raum, weil ich nur Deutsch und Englisch spreche.

Zischup: Erfinden Sie Ihre Tricks und Nummern selbst?
Topas: Ja, aber nicht ganz alleine, sondern im Team. Ich habe eine Art Zaubervater, der heißt Eberhart Riese und kommt aus Stuttgart. Er ist der Präsident des Magischen Zirkels von Deutschland. Er hat mir am Anfang alle Tricks beigebracht. Heute entwickle ich viele Kunststücke selbst, frage ihn aber noch immer nach seinem Rat.

Zischup:
Was ist das für ein Gefühl, Weltmeister der Manipulationskunst zu sein?
Topas: Das ist ein gutes Gefühl! Ich habe den Wettbewerb zwei Mal gewonnen. Anfangs war ich sehr häufig bei solchen Wettbewerben. Das Schönste daran waren die Reisen. Und ich fand es toll, andere Zauberer kennen zu lernen. Der Wettbewerb selbst war immer stressig, besonders die Anspannung bis zur Preisvergabe. Wenn man den Preis bekommt, denkt man sofort darüber nach, wie es weitergehen wird, ob man jetzt weiter an Wettbewerben teilnehmen möchte oder nicht. Wenn ich so darüber nachdenke, ist das schon ganz schön lange her. Mein letzter Wettbewerb war 1991. Ich bin ja schon ein alter Knochen.

Zischup: Wie kamen Sie auf den Namen Topas?
Topas: Wir haben einen internationalen Namen gebraucht, der sich nicht so lustig anhört wie mein richtiger Name. Ich heiße nämlich Fröschle. Als Komiker passt das ganz gut, aber als Zauberer eher weniger. "Meine Damen und Herren, nun zaubert für sie der geheimnisvolle Magier Thomas Fröschle!" Der Name sollte auch im Ausland verständlich sein und kein "sch" oder "ö" enthalten, weil das in vielen Sprachen unbekannt ist. Wir verfassten dann eine lange Auswahlliste und sind eben bei Topas hängengeblieben. "Magic Froggy" wäre natürlich auch gegangen …

Ressort: Schülertexte

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