Mehrmals im Jahr ist auf den Halligen Land unter

Die Miniinseln im norddeutschen Wattenmeer drohen zu verschwinden / Schuld daran ist der Klimawandel.  

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Hallig Hooge im schleswig-hollsteinischen Wattenmeer Foto: dpa
Sie leben von dem Tourismus und der Viehzucht, beherbergen jährlich tausende von Zugvögeln und Touristen, trotzen Regen, Schnee, Sturm und dem Meer und liegen mehrmals im Jahr fast komplett unter Wasser. Die Nordsee-Halligen, die aus Marschboden bestehen, sind ein einzigartiges Naturerlebnis. Von ihnen gibt es gerade einmal zehn.

Was unterscheidet diese zehn Perlen im Meer von den vielen anderen Inseln in der Nordsee? Eine Hallig ist keine normale Insel, denn jedes Jahr im Winter, wenn der Meeresspiegel steigt und es regelmäßig Sturmfluten gibt, liegen die Halligen unter Wasser. Die Einwohner leben auf sogenannten Warften, die wie kleine Hügel auf der Hallig verteilt sind, und die die Häuser jedes Jahr vor den Sturmfluten retten. Doch dieses atemberaubende Naturphänomen bekommen meist nur die Einwohner mit, denn über 90 Prozent der Touristen kommen im Sommer, um bei schönem Wetter die Natur zu bestaunen.

Der Tourismus ist eine der wichtigsten Einkommensquellen einer Hallig. Bestes Beispiel – die Hallig Hooge. Diese wird jährlich von rund 70 000 Tagestouristen besucht, und das bei nur 134 Einwohnern. Menschen sind aber nicht die einzigen Besucher in den wärmeren Monaten. Die Halligen, insbesondere die Hallig Hooge, sind ein beliebter Rastplatz für Ringelgänse, die in den sogenannten "Ringelgansmonaten" auf dem Weg in die sibirische Arktis Rast auf Hooge machen, um sich auf den üppigen Wiesen Fett anzufressen. Dabei gibt es auch keine Probleme mit den Rindern und Schafen, die im Sommer auf Hooge leben, im Gegenteil, die Tiere leben in Einklang miteinander und teilen sich ihren Lebensraum.

In der Tourismuszeit gibt es auf Hooge neben den Ringelgänsen aber auch noch weitere Attraktionen, wie Kutschfahrten mit großen Planwagen zu den schönsten Plätzen oder auch Führungen durchs Wattenmeer. Das Einkommen, das die Einwohner in der Hochsaison durch Tourismus verdienen, hilft ihnen durch den langen Winter, denn ohne den Tourismus gäbe es die Nordsee-Halligen gar nicht mehr.

Doch es gibt trotzdem etwas, was die Halligbewohner bald an den Rand ihrer Existenz bringen könnte. Der Meeresspiegel steigt aufgrund des Klimawandels immer weiter, und immer wenn Land unter ist, erreicht das Wasser die Warften ziemlich knapp. Deswegen müssen die Warften alle paar Jahre erhöht werden und das ist sehr teuer. Momentan zahlt das noch der Staat, doch wer weiß wie lange noch? Experten schätzen, dass die Halligen in mehreren Jahrzehnten nicht mehr existieren werden, wenn nicht schnellstens eine Lösung für das Problem gefunden wird. Das wäre sehr schade, denn damit würde ein großes Naturschutzgebiet zerstört werden.

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