Mehr Müll, weniger Fische

Über die Geschichte des Angelsportvereins "Unterer Breisgau".  

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Harry Boos mit dickem Fisch   | Foto: privat
Harry Boos mit dickem Fisch Foto: privat

Den Angelsportverein "Unterer Breisgau" gibt es seit 48 Jahren. Einer, der seine Geschichte wesentlich mitbestimmt hat, ist Harry Boos. Zischup-Reporter Jannik Willms aus der Klasse 9b der Stefan-Zweig-Realschule in Endingen hat sich mit Boos getroffen und die Geschichte erzählen lassen.

Bis heute ist der Angelsportverein Anlaufstelle für Profi- und Amateurangler aus Riegel und Umgebung. Er wurde im Jahr 1966 gegründet und damals vom Vorsitzenden Georg Stoll verwaltet – doch ob der Verein die nächsten 25 Jahre überstehen würde, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand wissen. Überstanden hat er wohl, doch es war nicht immer leicht.

Um mehr über die Geschichte und die Zukunft des Angelsportvereins zu erfahren, treffe ich mich an einem leicht bewölkten Samstagnachmittag mit Harry Boos. Boos ist seit 1970, also sage und schreibe 48 Jahre, im Verein Mitglied und war 1991 zweiter Vorstand des Riegeler Angelvereins gewesen.

Unser Gespräch beginnt mit der Geschichte des Vereins. In der Vereinsgeschichte gab es viele Investitionen, aus Sicht von Harry Boos nicht immer sinnvolle. Da gab es zum Beispiel eine Luftpumpe, welche angeschafft wurde, um Wasser vom Grund an die Oberfläche zu befördern, damit das Wasser im See immer rotiert. Eine Fehlinvestition sagt Harry Boos. Die Luftpumpe sei viel zu schwer zu bedienen und viel zu unhandlich gewesen.

Was hat Harry Boos überhaupt zum Angeln getrieben? Das will ich bei meiner nächsten Frage wissen. Seine größte Begeisterung beim Angeln sind die Abenteuer, die Natur und die Aktivität in der Natur, die man erleben kann, sagt er. Jedoch gibt es ein großes Problem dabei: Da das Gelände des Angelsees nicht abgesperrt ist, ist es für jeden Menschen zugänglich. Das hat den Nachteil, dass der Angelweiher immer mehr verschmutzt wird, durch Flaschen, Plastiktüten und vieles weitere.

Generell hat sich vieles verändert in den letzten Jahren, findet Harry Boos. Zum Beispiel war es früher eine Ehre einem Verein anzugehören, dadurch musste man auch nicht lange nach Helfern fragen, wenn ein Fest oder ein Arbeitseinsatz anstand. Auch ist der ganze Verein keine große Familie mehr, heute sind es viel mehr Einzelgänger, die lieber für sich sind und gar nicht zu Arbeitseinsätzen oder anderen Formalitäten bereit sind und helfen.

Ebenfalls hat sich das Gewässer verändert, es sieht heutzutage besser aus, enthält im Gegenzug aber viel mehr Schadstoffe als früher. Diese Schadstoffe sind allerdings auch nicht bekämpfbar, zum Beispiel mit einem Wasserfilter. Bestimmte Schadstoffe sind sogar dafür verantwortlich, dass die Fische nicht mehr laichen können. Dadurch sind bereits viele Fischbestände sehr stark zurückgegangen, es gibt keine Art, bei der dies nicht geschehen sei, sagt Harry Boos.

Jedoch habe der Angelsportverein keine finanziellen Probleme und die Mitgliederzahl blieb auch über die letzten Jahre konstant. Außerdem gibt es erfreulicherweise immer mehr Jungangler als früher, was Boos überrascht: "Obwohl die Hobbys in der digitalen Welt immer mehr auf dem Vormarsch sind, interessieren sich Jugendliche wieder mehr für ein Hobby in der Natur."

Wachsende Mitgliederzahlen, sinkende Fischbestände: Was in den nächsten Jahren auf den Angelsportverein Riegel zukommt, kann niemand wissen, doch Harry Boos sieht voller Zuversicht in die Zukunft.
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