"Man muss lernen, mit seiner Angst umzugehen"
Wie sieht die Arbeit von Polizisten aus? Zischup-Reporterin Madeleine Supplie wollte es genau wissen und sprach mit einem Pressesprecher des Polizeipräsidiums Freiburg, Thomas Spisla.
Madeleine Supplie, Klasse 8e, Staudinger-Gesamtschule (Freiburg)
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BZ: Welchen Schulabschluss muss man für diesen Beruf haben?
Das kommt darauf an, ob man in den mittleren oder den gehobenen Dienst einsteigen will. Für den mittleren Dienst reicht die Mittlere Reife. Für den gehobenen Dienst braucht man mindestens die Fachhochschulreife, aber besser wäre natürlich das Abitur.
BZ: Was ist Ihre Priorität?
Ich unterscheide dabei zwischen dienstlichen und privaten Prioritäten. An erster Stelle steht bei mir aber grundsätzlich die Familie. Wichtig ist, gesund wieder nach Hause zu kommen nach dem Dienst.
BZ: Wie viele Polizisten arbeiten auf Ihrem Polizeipräsidium?
Im Polizeipräsidium Freiburg arbeiten zirka 2300 Polizeibeamte.
BZ: Haben Sie verschiedene Abteilungen?
Ja, sogar sehr viele. Ich zähle mal ein paar auf: die Schutzpolizei, die Kriminalpolizei, die Verkehrspolizei und dann noch Personen, die in der Technik oder der Verwaltung arbeiten.
BZ: Wie viele Autos haben Sie auf ihrem Polizeipräsidium?
So um die 400 denke ich.
BZ: Dürfen Sie immer die Sirene anmachen?
Nein, es gibt natürlich bestimmte Gesetze, wann die Sirene eingesetzt werden darf.
BZ: Stehen Ihnen bei der Arbeit auch Suchhunde zur Verfügung?
Nein, bei uns in der Bissierstraße nicht, aber an unserer Dienststelle in Umkirch haben wir zum Beispiel Spürhunde, die auf Drogen spezialisiert sind oder Schutzhunde, die unsere Kollegen bei brenzligen Situationen unterstützen.
BZ: Wie viele Notrufe bekommen Sie pro Jahr?
Bei uns sind es so etwa 600 pro Tag.
BZ: Wie sieht Ihr Alltag aus?
Jeder Tag ist natürlich unterschiedlich. Meistens zieh ich morgens in der Früh schon direkt meine Uniform an, danach gibt es immer in unserem Präsidium eine kurze Besprechung, was heute ansteht, mit dem Chef. Und danach macht so gut wie jeder seine Arbeit. Das bedeutet Erstellen von Pressemitteilungen, Social-Media-Beiträgen und Beantworten von eingehenden Fragen. Der Alltag im Streifendienst oder bei den Ermittlern ist da durchaus spannender. Da wird nach der Anfangsbesprechung ein Einsatz nach dem anderen abgearbeitet. Das können Verkehrsunfälle sein, aber auch Streitigkeiten, Einbrüche oder Schlägereien. Die Bandbreite der Polizeiarbeit ist sehr groß.
BZ: Wie wird bei einem Einsatz gehandelt?
Unser Chef gibt dann immer eine kurze Durchsage, damit alle Bescheid wissen, danach muss eigentlich jeder selbst wissen, was er zu tun hat, und das natürlich alles in der Schnelle, damit wir schnell vor Ort sind. Durch unsere Ausbildung sind wir auf fast jede Situation vorbereitet.
BZ: Wie sind Ihre Gefühle, wenn es heißt, dass jetzt ein Einsatz ist?
Das kommt immer darauf an, um welchen Einsatz es sich handelt. Auf eine Auseinandersetzung freue ich mich nicht so, aber beispielsweise bei einem kleinen Parkeinsatz, das heißt, wenn jemand gegen ein anderes Auto gefahren ist, freue ich mich, den Einsatz zu erledigen.
BZ: Hatten Sie selbst während eines Einsatzes schonmal Angst?
Ja, bei mir ist das immer der Fall, wenn es um Körperliches geht, wenn beispielsweise Prügeleien stattfinden. Man hat dann immer die Angst, selbst stark verletzt zu werden. Man muss daher lernen, mit seiner Angst umzugehen. Grundsätzlich ist Angst wichtig, damit man sich selbst vor Gefahren schützen kann.