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Zischup-Interview

"Man lernt viel über sich selbst"

Julia Strinitz aus Winden hat Sarah Joos interviewt, denn sie war ein ganzes Jahr lang in England.  

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Sarah Joos   | Foto: Privat
Sarah Joos Foto: Privat

Zischup-Reporterin Julia Sirnitz, die die Klasse 8a der Neulinden-Schule Elzach, Außenstelle Oberwinden, besucht, hat Sarah Joos interviewt, die ein Jahr lang in Norwich in England gelebt hat. Die 19-Jährige lebt in Ludwigsburg.

Zischup: Wie war das für dich, so lange weg zu sein?
Joos: Da ich über das Jahr hinweg viel unternommen hatte, war es für mich nicht sonderlich schwer, von zu Hause weg zu sein. Mein Auslandsjahr verging wie im Flug. Da ich mich schnell und gut in England eingelebt hatte, fühlte ich mich dort sehr wohl.

Zischup: Hast du neue Freunde gefunden?
Joos: Ja! Und darüber bin ich außerordentlich froh. Ich bin sogar ein wenig stolz darauf, denn es ist gar nicht so leicht, in einem fremden Land sozialen Anschluss zu finden. Ich nahm jedoch regelmäßig an sogenannten "youth exchanges" – Jugendbegegnungen – teil, die meine englische Aufnahmeorganisation organisierte, und lernte dort junge Menschen aus meiner Stadt kennen. Es bildeten sich feste Freundschaften. Auch seit ich wieder hier in Deutschland bin, versuche ich, so gut es geht, in Kontakt zu bleiben und werde meine drei besten Freunde mit Sicherheit bald in England besuchen.

Zischup: Warum bist du ausgerechnet nach England gegangen?
Joos: Als ich 2010 an einem internationalen Camp teilnahm, lernte ich den Leiter der englischen Gruppe kennen. Dieser lud mich dazu ein, meinen europäischen Freiwilligendienst in seiner Organisation zu absolvieren. Ich machte mir eine Weile darüber Gedanken, auch mit meinen Eltern, und entschied mich dann, seiner Einladung zu folgen.
Zischup: Wie war die Ankunft?
Joos: Ich war auf meiner Hinreise ziemlich aufgeregt. Die Vorfreude überwog jedoch, und da ich meinen zukünftigen Chef schon kannte, hielt sich die Aufregung in Grenzen. Es war ein tolles Gefühl, zu wissen, dass ich in eine Wohngemeinschaft ziehen und viel mehr Verantwortung tragen würde als zu Hause. Ich war auch sehr gespannt darauf, wie die Engländer so sein würden und was die englische Kultur wohl zu bieten haben würde. Alles in allem kamen so viele verschiedene Gefühle zusammen, dass ich die ersten Wochen kaum bewusst wahrnahm.

Zischup: Wie war die Rückkehr?
Joos: Es war sehr traurig, mich von meinen Freunden, Mitbewohnern und Kollegen verabschieden zu müssen. Mir war bereits Wochen vor der Abreise bewusst, wie sehr ich alles vermissen würde. Zu Hause angekommen war ich dann froh über die vielen Wiedersehen, und die große Traurigkeit blieb vorerst aus. Nun sind zwei Monate vergangen, und so langsam wird mir die Endgültigkeit meiner Rückkehr bewusst.

Zischup: Würdest du dieses Erlebnis weiterempfehlen?
Joos: Definitiv. Man lernt unheimlich viel über Kulturen, Sprachen, Menschen und vor allem über sich selbst.

Zischup: Wo hast du gewohnt?
Joos: Gewohnt habe ich in einer Wohngemeinschaft mit anderen Freiwilligen meiner Organisation. Diese kamen aus den verschiedensten Ländern Europas. Unsere Wohnung war zentral gelegen und wir konnten alles Wichtige zu Fuß erreichen.

Zischup: Warum hast du das überhaupt gemacht?
Joos: Ich hatte Lust, etwas zu erleben.

Zischup: Was ist in England besonders?
Joos: Ganz England ist wie eine einzig große Besonderheit. Die eigene Währung – das Pfund –, die Queen, der Linksverkehr, der englische Tee, all dies sind Dinge, die England so besonders machen. Mir persönlich gefallen die Offenheit und der Humor der Engländer besonders gut.

Zischup: Wie fandest du es in England?
Joos: Es hat mir außerordentlich gut gefallen in England. Die Unterschiede zu Deutschland sind vorhanden, aber nicht allzu groß. Auch die Sprache liegt mir sehr am Herzen. Ich unterhalte mich liebend gern auf Englisch. Um die Sprache nicht komplett aus meinem Alltag zu verlieren, lese ich Bücher oder schaue Filme und Serien weiterhin auf Englisch.

Zischup: Willst du in England wohnen?
Joos: Es gibt unzählig viele Dinge, die ich an England lieben gelernt habe. Es bleibt für mich trotzdem ein recht chaotisches Land, und ich bin mir nicht sicher, ob mir das auf die Dauer gefallen würde. Ein paar Jahre meines Lebens dort zu verbringen kann ich mir aber schon vorstellen.

Zischup: Wie war das für dich, auf der falschen Seite zu fahren?
Joos: Mit dem Auto habe ich mich das nicht getraut. Mit dem Fahrrad wagte ich mich aber in den Verkehr. Anfangs musste ich mich sehr konzentrieren und war auch öfters verwirrt. Doch wie bei vielem gewöhnte ich mich mit der Zeit daran. Sogar so sehr, dass ich mich des Öfteren auch heute beim Überqueren der Straße noch in die falsche Richtung umdrehe, um zu sehen, ob ein Auto kommt.

Ressort: Schülertexte

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