Influencer-Alltag
Leoobalys im Interview: "Ich zeige das normale Leben"
Wie sieht der Alltag einer Influencerin aus und wie wird man das? Die erfolgreiche Influencerin Leoobalys verrät es im Interview. Und erklärt, wie sie mit Hass im Internet umgeht.
Charlotte Dröge, Klasse 8a, St.-Ursula-Gymnasium (Freiburg)
Do, 28. Apr 2022, 16:27 Uhr
Schülertexte
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Viele Jugendliche überlegen ab einem gewissen Alter, mit Social Media anzufangen. Aber wie sieht der Alltag als Influencerin oder Influencer eigentlich aus? Um diese Frage zu beantworten, habe ich, Zischup-Reporterin Charlotte Dröge aus der Klasse 8a des St.-Ursula-Gymnasiums in Freiburg, die bekannte Content-Creatorin Leoobalys (18) aus Berlin gefragt, wie ihr Alltag als Social-Media-Star aussieht.
Zischup: Leo, du bist ja eine sehr erfolgreiche Influencerin. Viele kennen dich. Wie bekommst du es eigentlich organisiert, dass du im Netz ständig präsent bist und trotzdem die Schule nicht zu kurz kommt?
Leoobalys: Ich plane immer schon vor der kommenden Woche, wie meine Freizeit aussieht. Das Lernen für die Schule und auch das, was ich alles drehen muss für meinen Content, schätze ich ungefähr ein und plane es um meine festen Trainingszeiten mit dem Fußballspielen herum. Zeitmanagement funktioniert bei mir sehr gut.
Leoobalys: Tatsächlich haben vor ungefähr zwei Jahren ein paar Schüler eines meiner Youtube-Videos in voller Lautstärke auf dem Schulhof abgespielt und währenddessen laut gelacht. Social Media härtet einen ab, in solchen Situationen oder bei Beleidigungen standhaft zu bleiben. Man bekommt einen harten Panzer gegen Beleidigungen. Komische Blicke sind auch nichts Ungewöhnliches. Als ich mir meinen Fuß beim Fußballspiel gebrochen hatte, wurde ich oft in der Schule von vielen Leuten angestarrt.
Zischup: Hat sich durch Social Media dein Freundeskreis verändert oder hast du vielleicht Freunde verloren, weil sie das, was du tust, nicht unterstützen?
Leoobalys: Tatsächlich hat sich mein Freundeskreis verändert. Man lernt durch die Jahre, wie Menschen um einen herum drauf sind, und ob Leute nur mit mir befreundet sein wollen, weil ich auf Social Media eine große Reichweite habe. So etwas finde ich sehr schade, aber inzwischen habe ich gelernt, sehr gut zu selektieren. Besonders wenn ich jemanden das erste oder zweite Mal treffe, merke ich, wie diese Person drauf ist, und entscheide, in welche Richtung es geht, ob man nur Bekannte bleibt oder gute Freunde wird.
Zischup: Als Influencerin bist du bestimmt viel unterwegs. Du bekommst viel zu sehen, aber ist es nicht neben der Schule auch anstrengend?
Leoobalys: Natürlich ist es stressig, besonders auch jetzt durch mein Abitur. Das merke ich, wenn ich zum Beispiel wegen eines Drehs auf Reisen war, erst spät in der Nacht wieder nach Hause gekommen bin, aber trotzdem am nächsten Morgen wieder zur Schule gehen muss. Trotz allem macht es mir großen Spaß. Dadurch empfinde ich es eigentlich nicht als so stressig, wie es eine Person tun würde, der ihre Arbeit keinen Spaß macht.
Leoobalys: Angefangen habe ich mit Ende zwölf. Ich würde sagen, dass mich die Vielseitigkeit erfolgreich machte. Auf meinem Account sieht man, dass ich viel Sport mache, gleichzeitig meinem Lifestyle nachgehe und mich viel mit Freunden treffe. Ich glaube, dass es einfach das normale Leben ist, was ich zeige, womit sich andere leicht identifizieren können und sich daran orientieren. Viele lassen sich von mir motivieren. Man sieht bei mir einfach viel Unterschiedliches wie Fußball, Fitness, Beauty und Fashion.
Zischup: Bestimmt muss man doch als Influencerin viel organisieren. Machst du alles alleine oder unterstützt dich jemand?
Leoobalys: Meine Eltern unterstützen mich vor allem bei Social Media. Sie helfen mir planen, wenn ich ihnen meine Zeiten gebe, die ich brauche, um meine Videos zu produzieren, zu lernen oder zu trainieren. Daraus entwickeln sie meinen Plan, damit ich alles unter einen Hut bekomme: Schule, Fußball, Social Media und natürlich die Zeit, mich mit meinen Freunden zu treffen.
Leoobalys: Zuerst einmal habe ich den Plan, dass ich reisen möchte. Die Zeit nach der Schule möchte ich nutzen, das zu tun, was bis jetzt für mich zu kurz kam. Social Media eröffnet mir viele Möglichkeiten. Neben der Schule konnte ich bisher viele interessante Jobs aus Zeitgründen nicht annehmen. Das möchte ich erst einmal nachholen und auskosten.
Zischup: Möchtest du deine Zukunft mit Social Media gestalten oder nach dem Abitur studieren oder eine Ausbildung anfangen?
Leoobalys: Erst einmal möchte ich mit Social Media weitermachen. Studieren kann ich danach immer noch.