Über den richtigen Zeitpunkt
KOMMENTAR: Lebkuchen im Spätsommer
Lara Wiedemann, Klasse 9a &
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Oder sind nicht vielleicht doch wir daran schuld? Immerhin sind wir es, die so ganz untraditionell schon lange vor dem ersten Advent zur Lebkuchenpackung greifen. Wenn das unsere Omi wüsste. Und klar kommt dann gleich die Ausrede, dass man einfach nicht anders konnte, weil einem direkt vor der Ladenkasse diese Palette mit den Weihnachtsleckereien im Weg stand. Oder man erklärt sich gleich zum Retter aller Schokonikoläuse, die doch – würde man sie nicht kaufen und schnell essen – in der Spätsommersonne wegschmelzen würden. Und das will man ja auch nicht. Diese Sorte Mensch gibt es natürlich auch.
Doch die meisten Menschen wären froh darüber, wenn die Vorweihnachtszeit in den Geschäften erst Mitte November beginnen würde. Weihnachtsgebäck im Spätsommer nervt einfach und kann einem sogar die Vorfreude auf das Fest verderben. Das jedenfalls hat eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Yougov belegt: Jeder Dritte, heißt es darin, fordert ein Gesetz gegen vorzeitige Weihnachten. Ein Gesetz, das vorschreibt, wann die Läden ihre Lebkuchen, Spekulatius und andere Weihnachtsleckereien verkaufen dürfen.
Aber jetzt mal ehrlich: Sind das nicht genau die Menschen, die auch über Deutschlands Paragrafendschungel meckern, die behaupten, wir hätten ohnehin schon viel zu viele überflüssige Gesetze. Brauchen wir dann tatsächlich noch ein Gesetz, das uns vorschreibt, wann wir Lebkuchen kaufen dürfen? Nein, finde ich. Es geht schließlich um Tradition: Weihnachten feiert man im Dezember, und Weihnachtsgebäck wird nicht schon vor dem ersten Advent gekauft. Und jeder sollte selbst entscheiden dürfen, wie er es mit Traditionen hält. Ob er sie einhält. Oder eben schon im September Lebkuchen kauft.
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