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Zischup-Interview

"Keine politischen Aussagen von der Kanzel predigen"

Peter Boos ist Pfarrer in Ihringen. Zischup-Reporterin Marie Geßner aus der Klasse 8f der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach sprach mit ihm über seinen Beruf, den Glauben und die Ihringer Kirche.  

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Zischup: Warum sind Sie Pfarrer geworden?
Boos: Ich bin Pfarrer geworden, weil ich dadurch sozusagen mein Hobby zum Beruf machen konnte, weil ich einfach ein Mensch bin, der mit dem christlichen Glauben aufgewachsen ist. Und da der Glaube an Jesus Christus sehr viel gibt, wollte ich es natürlich mit anderen Menschen teilen. Und da ist der Beruf Pfarrer ein ganz Besonderer.
Zischup: Wenn man wie Sie Pfarrer werden will, welche Sprachen muss man können?
Boos: Zuerst einmal seine Muttersprache. Er sollte sich mit den Menschen natürlich auseinandersetzen und ihnen auch adäquat begegnen können, das ist völlig klar. Im Studium muss man dann natürlich die alten Sprachen lernen, um die Bibel lesen zu können, wie Hebräisch und Griechisch und Latein. Das sind die Grundvoraussetzungen für das Studium, wenn man Englisch, Französisch oder noch etwas anderes kann, ist es sicher auch nicht schlecht.

Zischup: Können Sie alle Psalmen auswendig?
Boos: Ich kenne zwei auswendig, und bei den anderen kenne ich den Sinn, ziemlich gut sogar. Aber auswendig kann ich nie alle.
Zischup: Was ist Ihr Lieblingsbuch in der Bibel?
Boos: Das ist schwierig, weil ich viele Lieblingsbücher in der Bibel habe, aber ich mag ganz besonders das Johannesevangelium, weil es so viel von Jesus selber erzählt und viele Reden beinhaltet, die er gehalten hat. Und ich mag natürlich den Römerbrief, weil er der Brief ist, der uns ganz stark geprägt hat in der evangelischen Kirche.
Zischup: In welcher Kirche würden Sie gerne eine Predigt halten und warum?
Boos: Ich predige sehr gerne in unserer Ihringer Kirche, weil das meine Heimatkirche ist. Aber sonst habe ich jetzt keine besondere Wünsche.
Zischup: Gibt es in der Ihringer Kirche etwas Besonderes?
Boos: Da gibt es ganz viel Besonderes. Da gibt es zum Beispiel viele besondere Menschen, auch Konfirmanden, mit denen wir zusammen immer wieder einen neuen Kurs gestalten. Ansonsten gibt es auch Vieles, wie die neuen Fenster von Valentin Feuerstein, die sind auch schon wieder 50 Jahre alt, aber haben eine ganz besondere Ausstrahlungskraft. Es gibt Menschen, die deswegen extra kommen, um sie sich anzuschauen. Oder das ganz alte Kreuz. Der Körper am Kreuz ist schon über 500 Jahre alt, wenn das nichts Besonderes ist.

Zischup: Wenn Sie eine andere Religion besser kennenlernen könnten, welche wäre es?
Boos: Ich habe eigentlich wenig Interesse an anderen Religionen, weil ich einfach mit meiner so beschäftigt bin und die noch nicht gut genug kenne.
Zischup: Finden Sie, dass sich Pfarrer aus der Politik heraushalten sollten?
Boos: Das kommt darauf an, wie man es versteht. Ich bin auf jeden Fall dafür, dass ich mich als Pfarrer nicht parteipolitisch äußere und agiere. Ich will ein Pfarrer für alle sein, unabhängig von der Parteizugehörigkeit. Aber zu sozialen Themen müssen wir immer Stellung nehmen – sowohl als normaler, privater Mensch als auch im Amt. Aber ich werde nie von der Kanzel herab politische Aussagen tätigen.

Zischup: Wir hatten das Thema "Toleranz und Akzeptanz" in der Schule und in einer Diskussion über das Thema "Sexualität" fiel das Argument: "Es gab Adam und Eva und nicht Eva und Lisa", was denken Sie als Pfarrer darüber?
Boos: Wenn ich die Bibel aufschlage und die ersten Seiten lese, dann sehe ich, was Gott geschaffen hat: Himmel und Erde, die Sterne, Tag und Nacht, dann die Pflanzen und Tiere, und dann schuf er den Menschen zu seinem Ebenbild so hatte er eben Adam und Eva geschaffen, sprich Mann und Frau. Schön, dass es beide Geschlechter gibt, sonst würde es wohl kaum Kinder geben.

Ressort: Schülertexte

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