"Jugendfeuerwehr immer zur Stelle"
Elian Weber, Klasse 9c, Max-Planck-Gymnasium & Lahr
Mi, 23. Dez 2015, 15:03 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Was war Ihr letzter Einsatz?
Griesbaum: Mein letzter Einsatz war in der Ludwig-Auerbach-Straße in Seelbach. Im Seniorenheim ertönte die Brandmeldeanlage. Das war aber nur ein Fehlalarm.
Zischup: Wie häufig kommt denn ein Fehlalarm vor?
Griesbaum: Über die Hälfte aller Brandannahmen stellen sich als Fehlalarm heraus. Vor allem in Firmen wie Julabo, was jedoch nichts Schlechtes ist, denn einerseits sind diese Einsätze wie Übungen und andererseits sieht man, dass die Brandmeldeanlage auch funktioniert.
Zischup: Die Aufgabe eines Gruppenleiters ist es, den Jugendlichen die Regeln und Techniken der Feuerwehr beizubringen. Wann und warum haben Sie sich dazu entschieden, Gruppenleiter zu werden?
Griesbaum: Wann? Eigentlich schon relativ früh, etwa mit 16 oder 17 Jahren, als ich anfing zu begreifen, was es bedeutet, Jugendarbeit zu machen und wie wichtig diese in der Feuerwehrtechnik ist. Und warum? Nun, Feuerwehrtechnik macht mir Spaß; nicht nur die Ernstfälle, sondern auch, sie mit der Jugendarbeit zu verbinden. Jugendfeuerwehrwart zu werden war nie mein Streben, aber letztendlich hat es sich so ergeben, und ich bin glücklich mit der Aufgabe.
Zischup: Was wird den Kindern in der Jugendfeuerwehr alles beigebracht?
Griesbaum: Die komplette Bandbreite – unter anderem der Umgang mit schwerem Gerät. Den Umgang mit der Motorkettensäge allerdings kann man den Jugendlichen noch nicht beibringen, weil es zu gefährlich wäre. Aber zumindest angesprochen wird alles, jedoch in abgeschwächter, spielerischer und für Kinder gut verständlicher Form.
Zischup: Sie sind der Jugendfeuerwehrwart der Feuerwehr Seelbach, also quasi der Chef der Seelbacher Jugendfeuerwehr. Was haben Sie in diesem Amt alles zu tun?
Griesbaum: Meine erste Pflicht gilt dem Schutz der Jugendlichen. Und natürlich wollen wir ihnen auch was beibringen. Des Weiteren muss man immer für neue Mitglieder werben und spannende Proben und Aktionen durchführen, damit die Kinder dabei bleiben und später mit 17 oder 18 Jahren in die aktive Wehr übergehen.
Zischup: Sie haben gerade andere Aktionen erwähnt. Um welche handelt es sich hierbei; könnten Sie etwas darüber erzählen?
Griesbaum: Die beiden Hauptaktivitäten der Feuerwehr außerhalb der Proben sind erstens die Hüttenwoche und im jährlichen Wechsel dazu das Kreiszeltlager, bei dem sich Jugendfeuerwehren aus dem ganzen Ortenaukreis treffen, um miteinander zu zelten. Die zweite Aktion ist der Berufsfeuerwehrtag, an dem wir den Jugendlichen alle zwei Jahre 24 Stunden Feuerwehrleben präsentieren. Dort finden Proben, Fitnessaktionen und Einsätze statt – und das alles sehr realitätsnah. Kleinere Aktionen sind zum Beispiel gelbe Säcke auszutragen, Altpapier einzusammeln und die Christbaumsammelaktion, bei der wir nach der Weihnachtszeit durch das Dorf fahren und Weihnachtsbäume einsammeln. Außerdem sind wir auf diversen Adventsmärkten, auf denen wir bewirten und uns präsentieren.
Zischup: Die Jugendfeuerwehr in Seelbach gibt es nun schon seit über 25 Jahren. Was hat sich in dieser Zeit verändert?
Griesbaum: Der Wert der Ausbildung hat sich auf jeden Fall verbessert. Anfangs stand der Jugendfeuerwehr das Material der Aktiven nicht zur Verfügung. Das hat sich mittlerweile geändert, und die Proben bieten viel mehr Möglichkeiten. Was sich auch geändert hat, ist die Zusammenarbeit innerhalb der Jugendfeuerwehr. Die Jugendlichen werden je nach Alter in zwei oder drei Gruppen eingeteilt. Früher hatten diese Gruppen immer getrennte Proben, heute jedoch finden öfters gemeinsame Proben statt – nach dem Prinzip, dass sich die Jüngeren von den Älteren mitziehen lassen.
Zischup: Hat die Jugendfeuerwehr irgendwelche Beziehungen zu der Gemeinde?
Griesbaum: Ja, die Jugendfeuerwehr Seelbach hat sowohl bei der Feuerwehr Seelbach als auch bei der Gemeinde einen hohen Stand. Wir haben weder von Kollegen der aktiven Feuerwehr noch von der Gemeinde jemals ein Nein bekommen. Allerdings war die Jugendfeuerwehr auch immer zur Stelle, wenn die Aktiven oder die Gemeinde Hilfe brauchten. Zusätzlich sollte man wissen, dass die Jugendfeuerwehr kein Verein, sondern eine Organisation der Gemeinde ist, die auch in erster Linie der Gemeinde unterliegt.
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