In jungem Alter in ein neues Leben
Als ich im Jahr 2016, mit neun Jahren, aus dem Irak nach Deutschland kam, änderte sich für mich alles auf einen Schlag. Es war eine neue Kultur, eine neue Welt.
Assal Hawa, Klasse 9a, Marie-Curie-Gymnasium (Kirchzarten)
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Doch mit der Zeit besserte sich alles, weil ich nicht sofort aufgegeben habe. Nach acht Monaten begann ich für andere Flüchtlinge, welche neu an der Schule waren, zu übersetzen und somit die Kommunikation zwischen ihnen und den Lehrkräften zu vereinfachen. Ich bin sehr froh und erleichtert darüber, dass ich in meiner Klasse so viele nette Schülerinnen und Schüler kennenlernte, die sehr hilfsbereit und auch sehr geduldig mit mir waren. Sie halfen mir nämlich sehr dabei, mich zu integrieren, und ich verstehe mich deshalb auch sehr gut mit meinen Mitmenschen. Auch weiß ich es sehr zu schätzen, dass mir hier in Deutschland ein besserer Schutz für mich und meine Familie geboten wird.
Dennoch ist es schwer für uns alle, besonders für meine Eltern, die meisten Familienmitglieder so viele Jahre nicht sehen zu können, weil diese in anderen Ländern leben. Für mich selbst ist auch das Aufwachsen zwischen den zwei Kulturen ein ziemlich großes Thema. Es fällt mir nämlich manchmal sehr schwer, weil diese zwei Kulturen so unterschiedlich sind. Wir zuhause haben beispielsweise ganz andere Traditionen. Dennoch sind mir vor allem meine Kultur und meine Muttersprache sehr wichtig, weil das meine Wurzeln und damit ein großer Teil meiner Persönlichkeit sind.
Am Ende können wir aber auch ziemlich stolz auf uns sein, auf das, was wir uns als Familie aufgebaut haben und auf die Leistung, die wir erbracht haben. Rückblickend kann ich also sagen, dass dieser tiefe Einschnitt auch uns als Familie sehr gestärkt hat.
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