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"Im Dirndl oder Businesskostüm"

Dieses Jahr wurde Isabella Vetter aus Bleichheim zur Badischen Weinkönigin gekrönt. Wie ihr Leben als Weinkönigin aussieht und wie man in ihre Fußstapfen treten kann, erzählte sie den Schülerinnen Lena Moosmann und Livia Riestenpatt aus der Klasse 9a des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Waldkirch.  

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Dieses Jahr wurde Isabella Vetter aus Bleichheim zur Badischen Weinkönigin gekrönt. Wie ihr Leben als Weinkönigin aussieht und wie man in ihre Fußstapfen treten kann, erzählte sie den Schülerinnen Lena Moosmann und Livia Riestenpatt aus der Klasse 9a des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Waldkirch.

Zischup: Was sind Ihre Aufgaben als Weinkönigin und macht Ihnen diese Arbeit Spaß?
Vetter: Ja, es macht mir unglaublich viel Spaß. Meine Aufgaben sind ganz verschieden, zum Beispiel auf Weinmessen präsentieren, Wein ausschenken, Weinfeste eröffnen, Seminare halten und Weinproben durchführen. Meine Aufgaben sind also sehr vielfältig, aber im Mittelpunkt steht immer, dass ich das Weinland Baden mit sämtlichen Weinen und allen Winzern vertrete.
Zischup: Wie wird man Weinkönigin und wie alt muss man sein?
Vetter: Natürlich muss man so alt sein, dass man schon Wein trinken darf, und da man ein Auto für das Jahr, in dem man Weinkönigin ist, gestellt bekommt, sollte man über 18 Jahre alt sein, sonst kann man es nicht nutzen. Weitere Kriterien sind, dass man ledig und kinderlos ist. Außerdem sollte man einen Bezug zu Wein haben, also entweder eine entsprechende Ausbildung machen oder einen familiären Hintergrund haben. Und dann kann man sich, wie auch in jedem anderen Beruf, bewerben. Man nimmt an einer Prüfung teil, dort muss man dann Fragen beantworten und wird dann vielleicht ausgewählt.
Zischup: Bewerben sich eigentlich viele Frauen als Weinkönigin und gibt es viel Konkurrenz?
Vetter: Auf badischer Ebene werden drei Weinhoheiten gesucht, eine Badische Weinkönigin und zwei Badische Weinprinzessinnen. Das ist dann das badische Trio. In den vergangenen Jahren gab es immer zwischen fünf bis acht Bewerberinnen.
Zischup: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich als Weinkönigin zu bewerben?
Vetter: Meine Eltern haben Reben zu Hause, und da habe ich von klein auf mitbekommen, wie es in den Reben ist. Wir liefern unsere Trauben an eine Winzergenossenschaft ab, deshalb kenne ich die Arbeit im Weinberg. Irgendwann habe ich mich immer mehr für das Thema Wein interessiert, und so habe ich irgendwann selbst Weinproben gehalten. Es werden, wie in allen Bereichen, immer engagierte Leute gesucht, die ehrenamtlich etwas machen. Weinhoheit sein ist ein Ehrenamt. Es macht viel Spaß, weil man viel reist und viele tolle Menschen kennenlernt.
Zischup: Also machen Sie diese Aufgabe ehrenamtlich und bekommen kein Geld dafür?
Vetter: Ich mache es zwar ehrenamtlich, aber ich bekomme immerhin für ein Jahr ein Auto gestellt. Außerdem bekomme ich eine kleine Aufwandsentschädigung, wenn ich mir beispielsweise auf Weinfesten etwas zu Essen und zu Trinken kaufe. Nebenher arbeite ich. Und davor habe ich studiert.
Zischup: Welche Vorkenntnisse braucht man, wenn man sich um das Amt der Weinkönigin bewerben will?
Vetter: Frauen, die Weinkönigin werden wollen, müssen sich natürlich mit dem Thema Wein auskennen. Zum Beispiel muss man über den Anbau von Wein, die Vermarktung und die Arbeit im Keller Bescheid wissen.
Zischup: Müssen Sie in diesem Jahr viele Termine wahrnehmen?
Vetter: Ja, es sind circa 200 Termine während meiner Amtszeit.
Zischup: Und müssen Sie zu bestimmten Terminen etwas ganz Besonderes anziehen?
Vetter: Es ist unterschiedlich. In Baden tragen die Weinhoheiten oft noch Dirndl. Ich finde es gut, wenn man ein Dirndl trägt, denn so fällt man auf. Es verbindet die Tradition mit der modernen Fachfrau, die wir sein sollen. Wenn ich kein Dirndl trage, ziehe ich in der Regel ein Businesskostüm an.
Zischup: Würden Sie noch einmal Weinkönigin werden wollen?
Vetter: Wenn ich es nochmal könnte, würde ich mich sofort noch einmal bewerben. Aber man darf jedes Amt nur einmal ausüben. Nach meiner Amtszeit als Badische Weinkönigin kann ich mich noch zur Wahl der deutschen Weinkönigin bewerben.
Zischup: Welche Ratschläge können Sie Mädchen geben, die auch Weinkönigin werden wollen?
Vetter: Habt den Mut dazu und probiert es. Ich weiß eigentlich gar nicht, warum es nicht noch mehr Bewerberinnen gibt. Es macht so viel Spaß und ist eine echte Bereicherung. Ich kenne niemanden, der es je bereut hat, da wir auch unglaublich viel Spaß untereinander haben. Wir Weinhoheiten treffen uns auch oft privat und dürfen auch schon mal Sachen machen, die man als normaler Mensch nicht oft macht, wie zum Beispiel Kutsche fahren (lacht).
Zischup: Danke für dieses nette Interview!

Ressort: Schülertexte

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