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"Ihren Wünschen soll Raum gegeben werden"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Bernd Jahn über die Jugendbeteiligung.  

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Auch Jugendliche haben die Möglichkeit mitzubestimmen und mitzugestalten. Wie, erklärt Bernd Jahn, der für die Müllheimer Stadtverwaltung die Jugendarbeit koordiniert. Yoko aus der Klasse 9a des Markgräfler-Gymnasiums in Müllheim hat ihn interviewt.

Zischup: Um was geht es bei dem Thema Jugendbeteiligung?
Jahn: In der Gemeindeverordnung ist im Paragrafen 41a festgelegt, dass eine Gemeinde bei Planungen und Vorhaben, Kinder in angemessener Weise beteiligen soll und Jugendliche in angemessener Weise beteiligen muss, wenn diese Planungen und Vorhaben die Interessen der Kinder und Jugendlichen berühren.

Zischup: Wie können die Kinder und Jugendlichen beteiligt werden?
Jahn: Es gibt verschiedene Beteiligungsformen. In Müllheim gab es bisher fünf Jugendforen, bei denen als Ergebnis der Bau eines Soccercourt und die Neugestaltung des Hebelparks von den Jugendlichen gewünscht und umgesetzt wurde. Außerdem beteiligen sich die Jugendlichen aktiv im Jugendzentrum und an laufenden Projekten, wie dem Graffiti-Contest und dem Projekt "Don’t drink too much".

Zischup: Welche Themen wurden beim letzten Jugendforum im April angesprochen?
Jahn: Es gibt verschiedene Themen, aber zunächst muss ich sagen, dass im Vorfeld des letzten Jugendforums eine Umfrage zum Thema Jugendbeteiligung stattgefunden hat, die ich mit meiner Kollegin Lisa Holzheimer an allen Müllheimer Schulen durchgeführt habe.

Zischup: Wie viele Schüler haben sich an der Umfrage beteiligt?
Jahn: Wir haben insgesamt etwa 1800 Fragebögen ausgewertet.

Zischup: Kannst du die Ergebnisse der Fragebögen kurz zusammenfassen?
Jahn: Eine der Kernfragen war, welche Angebote sich die Jugendlichen in Müllheim wünschen. Die meisten Jugendlichen wünschen sich bessere Einkaufsmöglichkeiten, mehr Angebote im Freizeitbereich und einen besseren öffentlichen Nahverkehr in kleinere Gemeinden.

Zischup: Geht es in dem Jugendforum also hauptsächlich um die Ergebnisse der Fragebögen?
Jahn: Nein, es werden zwar auch die Ergebnisse der Fragebögen bekannt gegeben, aber in erster Linie geht es um die Vorstellung verschiedener Formen der politischen Beteiligung von Jugendlichen in Müllheim.

Zischup: Welche Formen der Beteiligung gibt es denn?
Jahn: Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, einen Jugendgemeinderat von Jugendlichen wählen zu lassen oder sich an Projekten zu beteiligen und noch andere Formen der Beteiligung. Das Ergebnis des Jugendforums soll sein, dass die Jugendlichen an diesem Abend die für sie gewünschte Form der Beteiligung wählen.

Zischup: Warum ist deiner Meinung nach die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen so wichtig?
Jahn: Es gibt viele Kinder und Jugendliche die in Müllheim leben. Es ist wichtig, ihren Bedürfnissen, Meinungen und Wünschen Raum zu geben. Außerdem lernen Jugendliche viel über Demokratie und allgemein über Politik. Sie sollen mitbestimmen, mitgestalten und mitmachen.

Zischup: Welche Rechte hat zum Beispiel ein Jugendgemeinderat?
Jahn: Der Jugendgemeinderat hat die Möglichkeit, Ideen, Wünsche und Vorstellungen zu äußern, die dann im Gemeinderat angesprochen beziehungsweise vorgetragen und beraten werden, so dass die Stimme der Jugendlichen überhaupt gehört wird.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 03. Mai 2019: PDF-Version herunterladen

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