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Zischup-Interview

"Ich liebe meine Mannschaft"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Chioma Igwe, Spielerin des Damen-Bundesligateams des SC Freiburg, über Fußball, Familie und Freiburg.  

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Chioma Igwe fühlt sich beim SC Freiburg wohl.   | Foto: Patrick Seeger
Chioma Igwe fühlt sich beim SC Freiburg wohl. Foto: Patrick Seeger

Die Fußballspielerin Chioma Igwe ist seit 2011 beim Sport-Club Freiburg und damit dort die dienstälteste US-Amerikanerin. In ihrem ersten Interview, das sie komplett auf Deutsch gibt, spricht die 27-Jährige mit Zischup-Reporterin Olga Mbem-Som aus der Klasse 9b der Staudinger-Gesamtschule in Freiburg über Zukunftsziele und ihre Vertragsverlängerung.

Zischup: Wie hast du die Hinrunde erlebt?
Igwe: Die Hinrunde war nicht ganz einfach für mich. Ich habe immer wieder auf anderen Positionen gespielt. Mal habe ich links, mal im Mittelfeld und mal in der Abwehr gespielt. Deshalb musste ich mich immer wieder auf die neue Position einstellen. Das ist eine sehr große Herausforderung, die wirklich anstrengend ist.

Zischup: In den bisherigen Spielen hat nicht immer alles so funktioniert, wie ihr es euch vorgenommen habt. Warum?
Igwe: Der neue Trainer und das neue System brauchen etwas Zeit, bis alles greift. Ich denke, dass wir in der Rückrunde besser als Mannschaft zusammenfinden. Wir sind eine Mannschaft, in der eine für die andere kämpft. Diese Mentalität macht uns stark. Wir haben mit dem Sieg gegen Cloppenburg gleich nach der Winterpause ein ganz wichtiges Spiel gewonnen. Dort hat man gesehen, wie die Mannschaft erfolgreich sein kann, wenn sie zusammenhält und kämpft.

Zischup: Du hast direkt nach der Winterpause deinen Vertrag beim SC verlängert.
Igwe: Ja, ich fühle mich hier sehr wohl. Ich liebe meine Mannschaft, sie ist wie eine kleine Familie für mich. Meine richtige Familie ist sehr weit weg, ich sehe sie nur selten. Die Spielerinnen, aber auch die Verantwortlichen, sind alle sehr nett. Auch Freiburg gefällt mir sehr gut.

Zischup: Was genau gefällt dir so gut an Freiburg?
Igwe: Freiburg ist anders als andere Städte in Deutschland. Viele Leute kommen nicht aus Deutschland, sondern aus anderen Ländern. Auch das Wetter ist anders. Zum Beispiel gab es in diesem Winter sehr viel Sonne, das war schön. Hoffentlich bleibt das so. Im vergangenen Jahr hatten wir sehr viel Schnee. Da mussten wir oft auf dem Kunstrasen trainieren, der komplett mit Schnee bedeckt war. Das war schrecklich. Ich komme aus Kalifornien und habe zum ersten Mal in meinen Leben Schnee gesehen, als ich 18 Jahre alt war. Aber auch die Leute hier sind sehr freundlich. Freiburg ist eine Universitätsstadt und es gibt hier viele junge Leute. Die Stadt hat genau die richtige Größe. Man sieht viele neue Gesichter. Außerdem liebe ich es zu essen. Hier gibt es viele Möglichkeiten, gut in Restaurants essen zu gehen. Im Sommer grille ich gerne. Die Dreisam ist sehr cool, ein breiter Fluss mitten in der Stadt. Auch, dass die Männer in der Bundesliga spielen, ist etwas Besonderes. Da kann man mal ins Stadion gehen und Bayern oder Dortmund sehen.

Zischup: Gibt es denn etwas, was in Freiburg fehlt?
Igwe: Nein, eigentlich nicht. In Berlin oder München war ich auch schon, da kann man besser shoppen gehen. Aber eigentlich bekommt man in Freiburg alles, was man auch in anderen Städten bekommt. Das Einzige, was ich wirklich vermisse, sind meine Familie und mein Hund, ein fünf Jahre alter Toy Fox Terrier. Sonst habe ich hier alles, was ich brauche.

Zischup: Zurück zum Fußball und den anstrengenden Aufgaben: Was ist das Ziel für die Rückrunde?
Igwe: In der Rückrunde muss es für uns das Ziel sein, gegen die Mannschaften, gegen die man gewinnen kann, auch zu gewinnen. Wir müssen einfach immer unser Bestes geben. Was dann am Ende dabei herausspringt, ob das Platz fünf oder Platz sieben ist, das ist egal. Hauptsache, wir haben alles gegeben. Ich glaube, dass wir mit unserer Mentalität fast jeden Gegner schlagen können. Dann haben wir zusätzlich, wie auch im vergangenen Jahr, die Chance, ins Pokalfinale zu kommen. Damals mussten wir gegen Wolfsburg spielen, die Mannschaft war sehr stark. In diesem Jahr spielen wir gegen die Mannschaft aus Essen, gegen die wir in der Hinrunde 1:1 gespielt haben. (Mit dem Einzug ins Finale hat es leider nicht geklappt: Die Damen des SCF unterlagen der SGS Essen im Halbfinale am 13. April. die Red.)

Zischup: Und wie sehen deine persönlichen Ziele aus?
Igwe: Ich bin jetzt 27 Jahre alt und eine der älteren Spielerinnen der Mannschaft. Ich spreche zwar nicht besonders gut Deutsch, aber ich bin jetzt schon fast drei Jahre dabei. Deshalb will ich mich als Führungsspielerin mit einbringen. Ob das dann mit meiner Präsenz oder meinem Spiel sein wird, ist egal. Aber als ältere Spielerin will ich diese Verantwortung übernehmen.

Chioma Igwe und Olga Mbem-Som haben sich bereits zu Beginn der Rückrunde unterhalten. Derzeit stehen die Damen des SC Freiburg in der Bundesliga auf Platz acht.

Ressort: Schülertexte

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