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Zischup-Interview mit Personalerin Susanne Murmann

"Froh über jede weibliche Bewerbung"

Susanne Murmann arbeitet bei der Software AG als Personalreferentin. Clara Schwarzwälder, Schülerin der Klasse 9a des Denzlinger Erasmus-Gymnasiums, hat sie interviewt.  

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Der Anteil der 25- bis 34-jährigen Frauen mit Hochschulabschluss lag im Jahre 2017 bei 33 Prozent. Die Männer im selben Alter kamen auf 30 Prozent, so stand es in einer Wochenendausgabe des Handelsblattes (8. bis 10. März 2019). Dieser Trend setzt sich allerdings nicht in allen Branchen durch. Hierzu gehört vor allem die IT-Branche.

Zischup: Frau Murmann, Sie arbeiten in der IT-Branche. Was war der Grund für Sie, in diese Branche beruflich einzusteigen?

Murmann: Ehrlich gesagt ging es mir nicht um die IT-Branche, sondern ich habe nach einem Unternehmen in Darmstadt und Umgebung gesucht. Die Software AG war mir bereits als gutes Unternehmen bekannt. Zudem fand ich die Branche spannend, weil sich dort viel bewegt, sie dynamisch und schnell wachsend ist. Im Unterschied zu meinem vorigen Arbeitgeber arbeiten in der IT-Branche vorrangig hochqualifizierte Arbeitnehmer, mit denen die Personalabteilungen zu tun haben, was ich als sehr angenehm empfinde.

Zischup: War das üblich oder waren Sie so etwas wie ein Pionier?

Murmann: Nicht unbedingt, da die Personalabteilung unabhängig von der Branche eher frauenlastig ist.

Zischup: Wie sehen Sie die Entwicklung heute? Sehen sie eine Veränderung im Frauenbild, also mehr Frauen in diesem Beruf?

Murmann: Heute sind es ein bisschen mehr Frauen als früher. Als Personalerin bin ich froh über jede weibliche Bewerbung. Jedoch ist der Anteil gegenüber den männlichen Bewerbern wesentlich geringer. Eine langsame Steigerung ist allerdings bemerkbar.

Zischup: Wie ist ihr Einschätzung: Bieten Arbeitgeber heute mehr Möglichkeiten für Frauen sich weiterzubilden beziehungsweise die Karriere im Unternehmen zu fördern?

Murmann: Frauen werden nicht anders oder mehr gefördert als Männer. Grundsätzlich wird Frauen die Möglichkeit gegeben sich weiterzuentwickeln. Die Förderung von Mädchen fängt schon in der Schule an, indem man versucht, deren Interesse für MINT-Fächer (Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu wecken.
Zischup: Haben Sie als Personalerin in der IT-Branche schon mal eine schlechte Erfahrung intern oder bei ihren Kunden beziehungsweise Bewerbern gemacht?

Murmann: Nein. Im Gegenteil, ich bekomme eher positive Rückmeldungen. Die Teams freuen sich über jeglichen Zuwachs von weiblichen Kolleginnen. Dies macht das Arbeitsklima ausgewogener. Zudem ändert es den Ton untereinander.

Zischup: Aktuell wird in der Presse viel von Fachkräftemangel gesprochen und geschrieben. Wie ist ihre Erfahrung: Bewerben sich heute mehr Frauen als noch vor zehn Jahren?

Murmann: Mehr als vor zehn Jahren, aber noch lange nicht so viele wie sich bewerben dürften. Insgesamt ist der Fachkräftemangel in der IT-Branche gleichermaßen für Frauen und Männer spürbar.

Zischup: Damit sich also mehr Frauen bewerben: Was ist Ihrer Ansicht nach notwendig, diesen Beruf attraktiver für Frauen zu machen?

Murmann: Die Förderung sollte in den Schulen beginnen. Damit soll das Interesse an den MINT-Fächern und deren Thematik geweckt werden. Zudem sollten die Unternehmen heutzutage eine gute Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben ermöglichen. Auch wichtig sind Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, die ein Arbeitgeber bieten sollte. Für Frauen als Berufseinsteiger spielt auch eine gute und respektvolle Teamzusammensetzung eine wichtige Rolle.

Ressort: Schülertexte

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