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Hilfe für Tiere in Moldawien

Einsatz gegen das Elend der Tiere

Andrea Fischbach ist erste Vorsitzende und Gründerin des Vereins "Tiernothilfe in Moldawien" mit Sitz in Nürnberg. Sie unterstützt mit ihrem Verein das Tierheim Casa Katharina in Moldawien. In der Casa Katharina erhalten die Tiere eine erste ärztliche Grundversorgung.  

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  | Foto: dpa
Foto: dpa
Zischup: Wie entstand Casa Katharina?
Fischbach: Meine Mutter und ich haben immer für Tierschutzvereine gearbeitet und auf dem Flohmarkt für den Verein verkauft. Eines Tages haben wir dort eine Dame kennengelernt, die uns auf das unwürdige Dasein der Straßentiere in Moldawien aufmerksam machte. Meine Mutter ist mit nach Moldawien gefahren, um sich die Tiernothilfe anzuschauen. Im Land haben sich drei Damen zusammengefunden und Casa Katharina gekauft, um sich der Not der Tiere anzunehmen.

Zischup: Und was hat es nun mit der Tiernothilfe Moldawien auf sich?
Fischbach: Die Arbeit wurde für die drei Damen sehr schnell zu viel und auch finanziell nicht mehr tragbar. Deshalb gründeten wir den Verein, um Casa Katharina vor Ort zu unterstützen. Im Dezember 2007 wurde von uns – nach unzähligen Gängen zu Verwaltungen, Bürgermeistern und so weiter – ein etwa 1500 Quadratmeter großes Grundstück mit einem altem Häuschen darauf gekauft, zusätzlich konnten wir günstig noch ein 1500 Quadratmeter großes Grundstück von der Gemeinde anmieten. Inzwischen haben wir verschiedene Ausläufe, um die Hunde besser aufteilen zu können. Wir haben einen eigenen Tierarzt und sogar eine kleine Klinik.

Zischup: Welche Auflagen gab es?
Fischbach: Die Auflage war, dass das gesamte Grundstück mit einer hohen Mauer umschlossen wurde, ebenso muss ein Tierarzt in der Notaufnahmestation vor Ort sein.

Zischup: Welche Aufgaben übernimmt die Tiernothilfe in Nürnberg?
Fischbach: Unsere Hauptaufgabe ist die Versorgung der Tiere in Moldawien. In der Notaufnahme, also in Casa Katharina, bekommen die Tiere zum ersten Mal in ihrem Leben ein Zuhause. Sie bekommen etwas zu fressen und können ohne Angst einen Schlafplatz finden. Alle Hunde werden von uns kostenlos kastriert. Wir leisten viel Öffentlichkeitsarbeit, um die Bevölkerung vor Ort auf die schrecklichen Zustände der Tiere aufmerksam zu machen. Wir organisieren Demonstrationen und schreiben an die Regierung. Entgegen uns gemachten Versprechungen seitens des Bürgermeisters werden noch immer viele Tiere getötet. Aber wenigstens können unsere Mitarbeiter jetzt regelmäßig ins Todeshaus und dürfen Hunde rausholen oder werden sogar von Hundefängern informiert, dass verschiedene Hunde zur Tötung anstehen. Letzte Woche haben die Tierschützer in Moldawien zwei Aktionen durchgeführt, um auf das Elend der Tiere in ihrem Land aufmerksam zu machen und aufzuklären. Es fand das Konzert für Kinder in der Philharmonie in Chisinau statt unter dem Titel "Kind und Tier". Die Kinder waren mit Begeisterung dabei. Gerade die jungen Menschen engagieren sich immer mehr gegen das Tierelend in Moldawien.

Zischup: Kommen auch Hunde nach Deutschland?
Fischbach: Es gibt immer wieder Hunde, die nach Deutschland kommen. Wir haben bis zu zehn Pflegestellen für die Hunde zur Verfügung. Von dort werden sie dann in Ruhe an einen liebevollen Endplatz weitervermittelt. Diese Hunde werden dann von privaten Personen mitgenommen. Aber man muss sich an die strengen Auflagen des Veterinäramtes halten. Erst wenn alle erfüllt sind, kann ein Hund aus dem Land ausreisen.

Zischup: Wie finanziert sich Ihre Organisation?
Fischbach: Wir finanzieren uns ganz alleine durch Spenden und von unseren Mitgliedsbeiträgen. Wir bekommen auch sehr viele Futterspenden. Die sammeln wir dann in unserem kleinen Lager in Nürnberg und lassen sie von bezahlten Unternehmen nach Moldawien bringen.

Zischup: Wie viele Mitarbeiter besitzt Casa Katharina?
Fischbach: Wir haben acht Mitarbeiter und sehr viele freiwillige Helfer. Es kommen jedes Jahr viele Volontäre, junge Menschen aus Belgien, Lettland, Polen. Sie bleiben drei Monate in Moldawien und werden dort in verschiedenen sozialen Bereichen eingesetzt, unter anderem auch bei uns im Tierheim. Sie arbeiten alle unentgeltlich. Es gibt inzwischen auch viele junge Menschen im Land, die sich extrem für den Tierschutz einsetzen. Es kommt eine neue, bewusstere Generation auf uns zu, die sich hoffentlich immer mehr gegen das Tierelend einsetzt.

Ressort: Schülertexte

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