Zischup-Interview
"Ein Ziel ist, Migranten sichtbarer zu machen"
Basil Pingpoh engagiert sich in Freiburg im "Migrant_innenbeirat". Ihre Tochter Renée hat sie interviewt.
Renée Pingpoh, Klasse 9b, Kepler-Gymnasium (Freiburg)
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Zischup: Was war Deine Motivation, dem "Migrant_innenbeirat" beizutreten?
Basil: Meine Motivation war und ist, dass ich mich für Migranten und meine Community in Freiburg einsetzen wollte. Außerdem wollte ich mich für Kinder und das Thema Inklusion engagieren und eine Stimme für die Migranten in Freiburg sein. Darüber hinaus wollte ich Migrantinnen und Migranten Gehör auf der kommunalpolitischen Ebene verschaffen und es ihnen so ermöglichen, Freiburg besser kennenzulernen.
Zischup: Welche Ziele verfolgt der "Migrant_innenbeirat"?
Basil: Das Hauptziel des Beirats ist generell, die politische Partizipation von Migranten zu fördern. Ein weiteres Ziel ist, die Migranten in Freiburg sichtbar zu machen und ihre Anliegen vorwärts zu bringen.
Zischup: Welche persönlichen Ziele willst Du erreichen?
Basil: Mich interessieren schon die Politik und die Strukturen die dazu gehören. Mein Hauptziel ist, meine Community und Migranten zu unterstützen.
Zischup: An welchen Projekten arbeitet ihr gerade?
Basil: Ich bin in der Bildungskommission und dort arbeiten wir gerade mit dem Verein Kidayo über das Thema Alltagsdiskriminierung und Rassismus in den Kindergärten und Schulen. Unser Ziel ist, bei den Kindergärten und Schulen antirassistische, pädagogische Arbeit zu leisten. Uns ist es wichtig, dass Schulen und Kindergärten das Thema Rassismus ernst nehmen und es als Bildungsthema und nicht als Tabuthema sehen. Ein zweites Projekt ist "Back to School", wo wir Eltern, die nicht mit dem Bildungssystem in Deutschland vertraut sind, aufklären. An diesem Projekt haben wir mit dem Wegweiser Bildung zusammengearbeitet. Wir waren in Flüchtlingsheimen und haben Eltern dort aufgeklärt. Das Thema Mehrsprachigkeit ist uns auch sehr wichtig. Mehrsprachigkeit sollte man als Begabung ansehen und nicht als Defizit. Hier arbeiten wir in der Kooperation der Initiative für Mehrsprachigkeit und interkulturelle Bildung zusammen. Inklusion ist auch für uns sehr interessant. Die Frage womit wir uns hier beschäftigen ist, warum viele Kinder mit Migrationshintergrund in Sonderpädagogischen Einrichtungen landen. Ich persönlich als ehemalige Schulsozialarbeiterin finde es sehr wichtig, dass Kinder sich in Schule und Kindergarten wohlfühlen, egal was ihre Hautfarbe, Herkunft, ihr Geschlecht ist, oder welche Behinderung sie haben. Um dies erreichen zu können, braucht man die Zusammenarbeit von mehreren Personen, Institutionen und Politikern.
Zischup: Welche Veranstaltungen plant ihr gerade?
Basil: Gerade planen wir eine Veranstaltung, um Eltern in Kindergärten über Rassismus zu informieren. Im Herbst 2024 steht dieses Thema an den Schulen im Vordergrund.
Zischup: Wie viele Veranstaltungen gibt es vom "Migrant_innenbeirat pro Jahr?
Basil: Mehr als sechs. Wir haben immer wieder öffentliche Sitzungen, bei denen wir mit vielen Vereinen kooperieren.
Zischup: Bist Du noch in Kontakt mit Migrantinnen und Migranten, denen ihr geholfen habt?
Basil: Ja klar. Freiburg ist sehr klein und man trifft sich immer wieder. Es ist ein Geben und Nehmen und durch dieses Geben und Nehmen baut man miteinander ein Netzwerk auf. "Your network is your net worth!" (Dein Netzwerk ist dein netto Wert.)
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