Regionaltypische Rezepte
Ein neues Kochbuch verrät 80 Rezepte für Tapas aus dem Allgäu
Tapas sind ausgesprochen beliebt: Von Spanien bis ins Allgäu haben es die kleinen Köstlichkeiten mittlerweile geschafft. Julia Skowronek lässt die Häppchen nun auf regionale Spezialitäten treffen.
So, 9. Mär 2025, 18:34 Uhr
Gastronomie
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Tapas sind eine typisch spanische Food-Variante. In den Bodegas werden kleine Köstlichkeiten zum Wein gereicht – in der Hoffnung, dass die Gäste dann mehr trinken. Und auch wenn die Häppchen längst über die spanischen Grenzen hinaus beliebt geworden sind – Tapas und das Allgäu sind jetzt nicht gerade das, was man zwangsläufig miteinander verbindet. Viele denken eher an große Portionen mit Kässpätzle, an Krautkrapfen oder Knödel.
Julia Skowronek, ausgebildete Köchin und Food-Stylistin, hat die Skeptiker mit ihrem Buch "Allgäuer Tapas" jetzt eines Besseren belehrt. Sie nimmt die vielfältige Küche der bergreichen Region zum Anlass und hat 80 Fusionsrezepte zusammengestellt, die allesamt Allgäuer Klassiker mit neuen kreativen Ideen vereinen. Von Fleisch über Fisch bis hin zu Käse und süßen Naschereien – alle Gerichte werden in praktischem Tapas-Format zubereitet und bilden zusammengenommen eine bunte Mischung an kleinen Köstlichkeiten.
Regionale Besonderheiten werden in den Rezepten aufgegriffen
Unterteilt ist der Band in vier große Kapitel. Salate, Eingelegtes und Brotaufstriche machen den Auftakt. Da gibt es den Kartoffelsalat mit Spießchen aus Tomaten, Gurke oder Leberkäse. Der Eiersalat wird mit einem Senf-Dill-Dressing versehen und die Tomätchen sind mit Alblinsen und Käse gefüllt. Neu ist der Bohnenhumus mit Roter Bete und Tomaten oder der Aufstrich aus Hanfsamen mit Äpfeln. Mit Letzterem wird eine regionale Besonderheit aufgegriffen, denn der Nutzhanfanbau ist auf den Allgäuer Feldern populär. Regionaltypisches aus dem Allgäu wird auch im zweiten Kapitel – Hauptgerichte im Miniformat – aufgriffen.
So steht dort zum Beispiel Biergulasch mit Schmand in winzigen Portionen auf dem Speisezettel, um an die langjährige Tradition der Brauereien anzuknüpfen. Grüne Kässpätzle (mit Spinat und Blauschimmelkäse), Kalbsleber mit Honig und Schupfnudeln mit Kürbis, Walnuss und Salbei sind ebenso kreative Tapas-Vorschläge wie im dritten Kapitel (Gerichte aus dem Ofen) Brezen-Cupcakes, mit Gemüse angedünstete Feuerbohnen oder in duftendem Heu gegarte Kartoffeln.

Zum Abschluss gibt es Süßes – ganz dem Grundsatz folgend, dass zu einem Tapas-Buffet Gebäck in Minigröße gut passt. Hollerküchle (Holler sind Holunderblüten) mit Zimtsahne etwa oder Buchweizentörtchen mit Schokolade und Preiselbeeren. Schließlich sind Listen mit unterschiedlichen Produkten und Zutaten angefügt, um die Rezepte je nach Jahreszeit zu kombinieren. Gestartet wird mit Spargel, Bärlauch und Co. im Frühjahr, weiter geht es mit Bohnen und Tomaten im Sommer, dann mit Kartoffeln und Pilzen im Herbst und Winter. Low-Budget-Tapas sind ebenso aufgelistet wie die für Kinder oder die in erst letzter Minute Zubereiteten. Am Ende ist man jedenfalls überzeugt: Auch im Allgäu ist die Tapas-Welt längst angekommen und unerschöpflich.
Julia Skowronek: Allgäuer Tapas, J. Berg Verlag in der Bruckmann Verlag GmbH, München, 160 Seiten, 19,99 Euro
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