"Dinge machen, wie ich Bock drauf habe"
Erst Sozialpädagoge, jetzt Bäcker: Patrick Spitz hat gerade mit einem Freund eine Bäckerei in Freiburg-St. Georgen eröffnet. .
Mattis Schweizer, Klasse 8a, Hansjakob-Realschule (Freiburg)
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BZ: Wie sind Sie denn zum Backen gekommen?
Ich habe eigentlich schon als Kind sehr gerne gebacken. Dann habe ich als Jugendlicher das Pizzabacken entdeckt und mit Freunden und Freundinnen ganz oft bei mir zuhause Pizza gebacken. Irgendwann ging es dann mit Brotbacken weiter, und als ich von Köln nach Freiburg gezogen bin und einen Winzer kennengelernt habe, konnte ich bei seinen Hoffesten Flammkuchen backen. Bald darauf wurde ein Hänger mit Holzofen gekauft und ich begann Flammkuchencaterings anzubieten. Immer wieder konnte ich für Veranstaltungen mit meiner kleinen Firma backen. Das Backen mit Holz macht mir besonders Spaß, da ich unabhängig vom Strom bin und Feuer einfach ein tolles Element ist.
BZ: Okay, und machen Sie heute auch noch Caterings?
Ja, aber nur noch sehr selten. Ich habe zwei Holzbacköfen auf einem Hänger und kann damit 120 Leute mit Flammkuchen versorgen.
BZ: Mussten Sie, um Brot zu backen und zu verkaufen, irgendeine Prüfung ablegen?
Ich musste mehrere Prüfungen ablegen bei der Handwerkskammer Freiburg. Das ist eine Art kleine Meisterprüfung. Man wird durch einen Prüfer theoretisch und praktisch im Bäckerhandwerk geprüft.
BZ: Backen Sie in der neuen Bäckerei mit einem Holzofen wie im Backhaus der Vielfalt?
Nein in der neuen Bäckerei geht das nicht, aber wir haben einen tollen, neuen Elektroofen gekauft.
BZ: Was macht Ihnen am Backen so Spaß?
Ich bin Bäcker geworden, weil es ein vielschichtiger Beruf ist und ich mit den Händen arbeiten kann. Ich habe genügend Raum für Kreativität und ich bin frei, Rezepte zu entwickeln, Dinge so zu machen, wie ich Bock drauf habe und wie sie natürlich auch den Kunden gefallen. Es ist cool, wenn sich aus Mehl, Wasser, Salz und Sauerteig Backwerke ergeben. Die Wertschätzung der Kunden macht mich stolz und man weiß, was man am Ende des Tages geschafft hat.
BZ: Wie viele Brote backen Sie an einem Backtag?
Bisher habe ich jeden Montag zirka 150 bis 160 Brote gebacken.
BZ: Erzählen Sie mal von der neuen Bäckerei, wo ist sie?
Die neue Bäckerei ist auch in St. Georgen. Es sind die Räume der alten Schönbergapotheke in der Blumenstraße. Zusammen mit Kai Kolacek, der war vorher Bäckermeister im Bruckwald (Sozialeinrichtung in Waldkirch, d. Red.), wollen wir an vier Tagen backen. Es wird außer Brot auch Kuchen und Kleingebäck sowie einen kleinen Cafébereich geben. In dem bieten wir Kaffee von einer kleinen Rösterei vom Bruckwald an. Einen Tag halten wir uns für Backkurse und Seminare frei. Jedes Produkt wird mit biologischen, regionalen Rohstoffen hergestellt. Unsere Brote und Gebäcke sind durch ihre lange Teigführung sehr bekömmlich.
BZ: Wann haben Sie eröffnet?
Wir sind am 11. Januar gestartet. Zuletzt brauchte es noch wenige Handgriffe. Der Ofen wurde noch angeschlossen und die Abluft installiert.
BZ: Wie heißt Ihre Bäckerei?
"Bäckerei und Café Doppelback" heißen wir. Wir backen alle Brote mit Sauerteig und man kann uns beim Handwerk zusehen. Eine gläserne Bäckerei für die Kunden sozusagen.