Die Kleintierzucht ist auch was für Jugendliche
Eine Zischup-Reporterin erzählt, wie es ist, selbst Hasen zu züchten und dafür auch den ein oder anderen Preis zu bekommen.
Kiara Grande, Klasse 8g, Staudinger Gesamtschule (Freiburg)
Fr, 20. Dez 2019
Schülertexte
Thema: Kleintierzüchter im Breisgau
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Als ich die kleinen Hasenbabys zum ersten Mal sah, waren alle so süß und knuddelig. Ein Gedanke, den jeder hat. Und so dachte ich auch, als mein Vater fragte, ob ich Lust hätte, Kleintierzüchter zu werden: Oh ja! Die erste Hürde, die ich nehmen musste, war die Auswahl der Rasse. Große oder kleine Hasen, lange oder kurze Ohren, stehend oder hängend, lange oder kurze Haare oder doch lieber samtig weich? Hell oder dunkel, einfarbig oder gepunktet oder doch lieber Streifen? Mein Gott – was für eine Qual der Wahl!
Zum Glück hat mich bei der Wahl ein Altzüchter unterstützt und mir erklärt, auf was man achten muss. Und dass es besser ist, am Anfang lieber "etwas Einfaches" zu machen. Einfach heißt, dass die Tiere kein kompliziertes Fell haben, also etwa keine weißen Haare im schwarzen Fell. Mit meinen Eltern besuchte ich die Kreisschau, da sind immer viele Rassen ausgestellt. Wir gingen durch Reihen von Käfigen, ach wie süß! Einer schöner als der andere – und da waren sie: Farbrexe – wow – ich hatte Herzchen in den Augen, und meine Eltern schüttelten nur den Kopf: "Nein, Rexe sind viel zu schwer, aber die Farbenzwerge daneben sind leichter und sehen genauso aus!"
Okay, die Rasse stand fest, aber was für eine Farbe? Ein paar Käfige weiter waren havannafarbige Farbenzwerge, und das war genau das, was ich wollte. Der Altzüchter war auch da und dem habe ich meine Wahl mitgeteilt. Er meinte nur: "Oh, Havanna, nicht gerade leicht, oft zu viele weiße Haare im Fell und nicht gerade leicht zu bekommen!" Das war mir egal. Zufällig hat ein Anbieter auf der Schau einen kompletten Zuchtstamm verkauft. Und als er hörte, dass eine Jugendzüchterin den haben möchte, hat er sich gefreut und ihn günstig abgegeben. Somit war ich die Besitzerin von einem Zuchtstamm und begann gleich mit der Zucht.
Was für ein Glück: Die ersten Würfe fielen groß aus, und ich hatte genügend Auswahl für Ausstellungen. Die Tiere wurden im Alter von mindestens sechs Wochen tätowiert, damit man erkennen kann von welchem Verein, in welchem Monat und in welchem Jahr sie geboren wurden. Anschließend bekamen sie noch eine Impfung. Und bei Erreichen der richtigen Gewichtsklasse und sonst keinen Abweichungen vom Standard (in einem Buch steht aufgelistet, was sein darf und was nicht), konnte ich sie zum ersten Mal ausstellen. Es war also so weit: Die erste Ausstellung mit meinen ersten Tieren stand vor der Türe, ich war so nervös!
Als ich am nächsten Tag zum Füttern hingegangen bin, waren sie vom Preisrichter schon bewertet worden. Was bedeutet das denn jetzt? Die Bewertungskarten sahen für mich aus wie Hieroglyphen, ich habe gar nichts verstanden. Auf jeder stand etwas Rotes oben rechts. War das gut oder schlecht? Als der erste Bekannte dann zu mir kam und mir gratulierte, war mir klar: Rot ist gut! Ich habe eine Landesverbandsmedaille gewonnen, Futterpreise und ein Geldpräsent. Was will man eigentlich mehr?
Natürlich die nächste Ausstellung. Ich war dann auf der Lokalschau unseres Vereins, wurde Jugendmeisterin und bekam einen Pokal aus Glas. Die nächste Ausstellung war die Kreisschau, der Gewinn diesmal nur ein kleines Geldpräsent. Also nächster Versuch bei der Landesschau: Badische Jugendmeisterin – na geht doch! Als Preis gab es einen größeren Pokal, eine Futterspende, ein Geldpräsent und Schokolade, das lohnt sich ja richtig.
Doch der Ruhm hielt nicht lange an. Leider hatte ich das Jahr drauf kein Glück. Es gab nur drei Babys, die leider an Durchfall verstarben. Doch ich gebe nicht auf! Das nächste Jahr kommt, und ich werde wieder dabei sein.
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