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"Der schönste Beruf der Welt"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Tobias Gnacke, der im Varieté am Seepark Tina Turner, Michael Jackson und Heino Konkurrenz macht.  

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Tobias Gnacke rockt, was geht.   | Foto: privat
Tobias Gnacke rockt, was geht. Foto: privat

Tobias Gnacke singt, tanzt und performt auf der Bühne, was geht, und macht die ganz Großen des Show-Geschäftes nach. Im November gastierte er auch im Freiburger Varieté am Seepark, das die Klasse 8b der Werner-Kirchhofer-Realschule aus Bad Säckingen im Rahmen eines Zischup-Aktionstages besuchen durfte. Die Schülerin Jule Thümmler sprach mit ihm nach der Aufführung im Backstage-Bereich.

Zischup: Wie sind Sie denn darauf gekommen, hier in Freiburg zu arbeiten?
Gnacke: Ich komme hier aus der Gegend, genauer gesagt aus der Umgebung von Offenburg. Und hier unten im Südwesten, also zwischen Karlsruhe und Lörrach, bin ich immer sehr viel unterwegs. Und das Varieté hat bei mir angefragt, ob ich hier auftreten will.

Zischup: Was fasziniert Sie an ihrem Job am meisten?
Gnacke: Dass man seine Leidenschaft leben kann, dass man das, was man liebt, jeden Tag aufs Neue auch genießen kann. Ich finde, es kann fast nichts Schöneres geben, als seine Leidenschaft im Beruf auszuleben .

Zischup: Und was genau ist für Sie das Allerschwerste an Ihrem Job?
Gnacke: Was anstrengend ist, ist zwischen zwei Aufführungen zu warten. So wie jetzt. Die Nachmittagsvorstellung hat gerade stattgefunden, und man weiß, am Abend muss man wieder raus. Das Adrenalin sinkt nach der ersten Show ab, und abends braucht man es wieder. Genauso schwer
ist es für mich, ganz neue Stimmen so lange zu lernen, bis sie perfekt sind.

Zischup: War dieser Job für Sie ein Kindheitstraum?
Gnacke: Ja und nein. Ursprünglich wollte ich reiner Musiker werden, also in einer Band spielen und singen. Ich bin jetzt allerdings im Comedian-Bereich gelandet. Das hätte ich mir vor acht, neun Jahren nicht träumen lassen. Es ist einfach passiert.

Zischup: Haben Sie einen Plan B, falls Ihnen dieser Job zu viel werden könnte?
Gnacke: Ich habe noch einen anderen Beruf. Hauptberuflich arbeite ich mit schwer behinderten Menschen zusammen.
Zischup: Gab es schon einmal besondere Vorfälle mit dem Publikum?
Gnacke: Die gibt es ständig, zum Beispiel hatte ich einmal eine junge Frau auf die Bühne gebeten, die das gar nicht so toll fand und mich deswegen beschimpft hat.

Zischup: Wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten, würden Sie diesen Beruf wieder wählen?
Gnacke:
Ja, das ist der schönste Beruf der Welt. Man steht vor Menschen und bringt sie zum Lachen, meiner Leidenschaft und Begeisterung kann ich auf der Bühne freien Lauf lassen. Und den Menschen im Publikum und mir oben auf der Bühne macht das großen Spaß.

Zischup: Wie oft beziehungsweise wie lang üben Sie?
Gnacke: Für neue Stimmen oft mehrere Stunden, für Stimmen, die ich schon gut und lange kann, brauche ich natürlich nicht mehr lange üben.

Zischup: Haben Sie manchmal noch das Gefühl von Lampenfieber?
Gnacke:
Ich bin eher angespannt. Bei mir ist es jetzt keine Nervosität, deswegen weiß ich nicht, ob man das auch Lampenfieber nennen kann.

Zischup: Was war Ihr schönster Moment im Leben?
Gnacke: Wenn ich ehrlich sein soll, die Geburt meiner Töchter. Aber wenn ich auf der Bühne vor Kindergarten- oder Grundschulkindern auftrete und ihre Augen funkeln und sie ganz begeistert mitmachen, dann ist das auch richtig schön.

Zischup: Was wünschen Sie sich für die Zukunft ?
Gnacke: Dass das meine Stimme noch lange mitmacht. Ohne Stimme wäre ich etwas aufgeschmissen. Natürlich wünsche ich mir auch, dass die Leute mich noch lange sehen und hören wollen .

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 20. Dezember 2018: PDF-Version herunterladen

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