Der Schein eines perfekten Lebens
Wir an der Staudinger Gesamtschule waren die erste Schule, die von den "Creators" besucht wurde. Hinter dem Namen stehen drei Youtuber, die lustige Kurzvideos drehen, schneiden und hochladen.
Theodor Abdullah und weitere Schülerinnen und Schüler, Klasse 8a, Staudinger-Gesamtschule(Freiburg)
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Zunächst haben sie spontan eine Sportstunde mitgemacht, in der viele Grußvideos gedreht, aber auch Völkerball gespielt wurde. Anschließend konnte eine Schülergruppe, die selbst gerne Filme aufnimmt und schneidet, beim Drehen von Sketchen dabei sein und die Kameraführung üben. Für die Erstellung von Sketchen haben uns die Creators empfohlen, zuerst immer ein Skript zu schreiben. Außerdem haben wir gelernt, dass die ersten Sekunden des Sketches die wichtigsten sind, in denen der Zuschauer erreicht werden muss, damit er das Video zu Ende schaut. Eine laute und deutliche Sprache und gute Gestikulation sind auch wichtig. Damit das Ganze witzig wird, sollte man die Situation auch oftmals übertrieben darstellen.
Im Nachmittagsunterricht haben die Creators unsere Klasse, die 8a, besucht. Wir haben uns über unsere Nutzungszeiten und Gewohnheiten im Internet ausgetauscht und darüber, was wir später einmal beruflich machen wollen. In diesem Zusammenhang haben sie uns ein "Ikigai" erklärt, was ein japanisches Konzept ist, das übersetzt "Grund des Seins" bedeutet. Es kann einem bei seiner Berufsfindung helfen. Noel hat uns die Bedeutung von Zeitmanagement verdeutlicht und erzählt, dass für ihn bis zu seinem Abitur die Schule die oberste Priorität hatte. Deshalb hat er uns auch aufgefordert, dass wir To-do-Listen machen sollen. Das kann vor allem für diejenigen hilfreich sein, die viel Social Media nutzen. Um konzentriert arbeiten zu können, soll man auch lieber sein Handy weit genug von sich entfernt haben, am besten in einem anderen Raum, damit man sich nicht immer wieder ablenken lässt. Die App "ScreenZen" wurde uns auch vorgestellt. Sie ist dafür gut, dass man nicht zu lange an mobilen Endgeräten ist und funktioniert, indem sie die jeweilige App – Youtube, TikTok, Instagram und alle andere Apps zum Streamen – mit einem Standbildschirm für zirka 30 Sekunden blockiert. Hier steht dann die Nachricht: "Bist Du sicher, dass Du diese App öffnen möchtest?", welche als Bremse im Medienkonsum dient. Wenn man jedoch lange genug wartet, öffnet sich die App und man kann sie gewöhnlich nutzen.
Die Jungs haben uns verdeutlicht, dass ein übermäßiger Gebrauch von Social Media ungesund ist und dass man sich darüber im Klaren sein muss, dass oft nur die tollen Erlebnisse gepostet werden und somit der Schein eines perfekten Lebens erweckt wird. Zum Abschluss gab es noch eine Fragerunde, bevor die Creators die Schule zügig verlassen haben, um dem Ansturm der vielen Fans aus den unteren Klassen zu entkommen.