Das ultimative Druckmittel?
Martin Wüster, Klasse 8a, Staudinger Gesamtschule & Freiburg
Fr, 15. Jan 2016, 12:56 Uhr
Schülertexte
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Bei vielen Lehrern habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Testnoten ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Findet zum Beispiel zu Beginn des Schuljahres ein Fachlehrer-Elternabend statt, so ist nach der Begrüßung das erste und wichtigste Thema der Lehrer die Notengebung. Zwar ist das leider das Einzige, was manche Eltern interessiert, doch gibt es auch Eltern, denen es wichtiger ist, etwas über die Lehrkraft zu erfahren, die einen Teil der Bildung und Erziehung des eigenen Kindes übernimmt.
Am Beispiel unserer Klasse stellt man fest: Kommt ein Lehrer mit der neuen Klasse nicht zurecht, wird sehr bald mit der Sechserkeule gedroht. Alles läuft nur noch auf die Klassenarbeiten und Vokabeltests raus – und davon gibt es viele. Was dabei häufig in den Hintergrund gerät, ist das Interesse am Fach. Ein Großteil der befragten Schüler gibt zu: "Gelernt wird meist nicht aus Interesse, sondern nur der Noten wegen." Das wirkt sich auch negativ auf die Freizeit vieler Schüler aus, denn zu dem Satz: "Es gibt Noten, also muss ich lernen!", ist der Umkehrschluss leider häufig: "Es gibt keine Noten, also muss ich nicht lernen!" Selbst wenn das jemand wollen würde, so wäre dafür zumindest in der Ganztagsschule kaum noch Zeit zwischen Hausaufgaben, Klassenarbeiten und sonstigem Schulzeug.
Überraschendes Fazit meiner Umfrage unter Mitschülern: Viele wollen das Notensystem beibehalten. "Es gibt mir eine Orientierung", meinen manche. Oder "Es zeigt mir, wo ich im Vergleich zu den anderen stehe".
Allerdings zeigten sich auch einige nachdenklich und würden ein anderes System bevorzugen. Erst recht, wenn die Angst um die Noten den Körper krank macht: "Ich habe eine Freundin, die sich ständig übergeben muss, wenn sie unter Notendruck steht", sagte eine der befragten Schülerinnen.
Vielleicht wäre ein Lösungsansatz für das Problem der Notengebung, wenn mehr auf individuelle Stärken und Schwächen eines Schülers eingegangen würde und diese einzeln bewertet würden. Denn ob ein Schüler in Mathematik ein wichtiges Thema nahezu perfekt beherrscht, spielt keine große Rolle mehr, wenn dieses in einer Klassenarbeit abgeprüft wird, in der noch einige andere Themen behandelt werden, die der Schüler noch nicht richtig verstanden hat.
Mein Fazit ist, dass man unser Notensystem im Großen und Ganzen beibehalten könnte, es aber durch eine individuellere Notenvergebung, die sich auf alle Teilbereiche eines Faches bezieht, verbessern könnte. Auf jeden Fall muss sich dringend etwas ändern, damit Schüler vom Notendruck entlastet werden!
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