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Zischup-Interview

"Das erste Training war echt ein Reinfall"

Seit einigen Jahren spielt Melina Heckle aus Merdingen bei den Juniorinnen des SC Freiburg. Zisch-Reporterin Ronja Heckle ist ihre Cousine und wollte im Interview wissen, welche Ziele die Nachwuchskickerin verfolgt. .  

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Melina Heckle spielt für die U17-Juniorinnen des SC Freiburg.  | Foto: Privat
Melina Heckle spielt für die U17-Juniorinnen des SC Freiburg. Foto: Privat
Zischup: Melina, wann hast du deine Leidenschaft für Fußball entdeckt?
Melina: Schon als kleines Kind habe ich immer gerne im Garten Fußball gespielt, und irgendwann kam der Wunsch auf, im Verein zu spielen. Das erste Training war allerdings echt ein Reinfall. Ich bin heulend vom Platz gelaufen, weil ich einen Ball abbekommen habe. Dann hat es mir aber immer besser gefallen.

Zischup: Du hast am Anfang bei den Jungs gespielt. Wie war das für dich?
Melina: Ich kannte es damals nicht anders. Bei uns im Ort gab es keine reinen Mädchenteams. Daher war es ganz normal für mich, auch wenn es im Training und in den Spielen manchmal ganz schön zur Sache gegangen ist. Es war eher für die Jungs ungewohnt, mit Mädchen zu spielen. Oft wurde ich unterschätzt und erst zum Schluss in Trainingsteams gewählt. Da musste ich mir meinen Platz schon erkämpfen.

Zischup: Wie bist du später zum SC Freiburg gekommen?
Melina: Scouts des SC wurden bei einem unserer Spiele auf mich aufmerksam und haben mich anschließend in das sogenannte Perspektivteam geholt. Etwa ein Jahr lang habe ich parallel beim Jugendteam meines Heimatvereins und einmal pro Woche im Perspektivteam des SC gespielt, bis die Trainer der U15-Juniorinnenmannschaft mich zu einem Probetraining eingeladen haben.


Zischup: In welchem Juniorinnen-Team spielst du aktuell?
Melina: Derzeit spiele ich für die U17 des SC Freiburg in der Juniorinnen-Bundesliga, wo auch einige Mädchenteams anderer bekannter Vereine in Deutschland spielen, wie etwa die U17-Juniorinnen von Bayern München, Eintracht Frankfurt oder der TSG Hoffenheim. Außerdem gehöre ich aktuell auch zur südbadischen U16-Auswahl, mit der wir immer wieder Lehrgänge oder Vergleichsturniere gegen Auswahlteams anderer Verbände haben.

Zischup: Wie schaut eine ganz normale Trainingswoche bei dir aus?
Melina: Meine Fußballwoche beginnt am Montagmorgen mit Krafttraining, abends folgt das Stützpunkttraining. Auch donnerstags stehen zwei Trainingseinheiten morgens und abends im Kalender, dienstags und freitags findet jeweils eine Einheit statt. Dazu dann das Bundesligaspiel am Samstag. Mittwoch und Sonntag sind in der Regel meine freien Tage.

Zischup: Das klingt anstrengend. Wie bekommst du die Schule und das Fußballspielen unter einen Hut? Viele Termine, die du hast, werden sich ja bestimmt überschneiden.
Melina: Das stimmt. Was ich montags und donnerstags durch das Frühtraining in der Schule verpasse, muss ich abends nach den Trainingseinheiten noch nachholen. Das kann manchmal spät werden. Auto- und Busfahrten nutze ich deshalb gerne zum Lernen oder auch zum Essen, wenn die Zeit zwischen Mittagsschule und Trainingseinheiten etwas knapp wird. Vonseiten der Schule bekomme ich zum Glück alle Unterstützung, die ich brauche. Auch der Verein legt großen Wert auf gute schulische Leistungen und würde mir bei schlechten Noten wohl das Frühtraining streichen.

Zischup: Für Freunde und Familie bleibt da nicht mehr so viel Zeit.
Melina: Klar. Unter der Woche bleibt praktisch keine Zeit, um mich außerhalb der Schule mit Freunden zu treffen. Dafür habe ich meine Freundinnen beim SC, mit denen ich mich prima verstehe und die ich dafür fast jeden Tag sehe. Da ich an den Sonntagen meist viel Unterrichtsstoff nachholen muss, sind auch die Familienausflüge eher selten geworden.

Zischup: Wie sieht deine Zukunftsplanung aus, welche sportlichen Ziele hast du?
Melina: Mein größtes Ziel ist derzeit, es bis in die Bundesliga-Frauenmannschaft des SC Freiburg zu schaffen und mich bis dahin so gut wie möglich weiterzuentwickeln. Alles andere wird sich zeigen.

Zischup: Gibt es denn schon Fußballerinnen, die beim SC Freiburg den Sprung von den Juniorinnen zu den Profis geschafft haben?
Melina: Da gibt es, glaube ich, schon einige. Freiburg ist ja bekannt für eine gute Ausbildung und eine Durchlässigkeit nach oben. Cora Zicai fällt mir da etwa ein, die noch relativ jung ist und in der ersten Mannschaft spielt.

Zischup: Wer ist deine Lieblingsspielerin beim SC Freiburg und darüber hinaus?
Melina: Im Bundesliga-Team des SC ist das Kapitänin Hasret Kayikci, im deutschen Frauenfußball Lena Oberdorf, die nun von Wolfsburg zu Bayern München wechselt. Sie spielt die gleiche Position wie ich, ist sehr zweikampfstark und räumt im Mittelfeld einfach alles ab.

Melina Heckle (15) hat im Alter von sieben Jahren ihre Leidenschaft für den Vereinsfußball entdeckt. Zunächst spielte sie in der Jugendmannschaft des ASV Merdingen, später bei den Mädchenteams des SC Freiburg. Inzwischen spielt die Gymnasiastin für das U17-Juniorinnenteam des SC in der Bundesliga, ist festes Mitglied der Südbadischen Auswahl und war bereits bei einem Sichtungslehrgang des DFB.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 26. April 2024: PDF-Version herunterladen

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