Masernimpfpflicht

Beschlossene Sache

Kinder gegen Masern impfen zu lassen, ist neuerdings Pflicht. Ela Scheeser aus der Klasse 8b der GHSE hat sich mit den Argumenten dafür und dagegen beschäftigt.  

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Nach der Impfung gibt es ein Kreuzchen im Impfpass.   | Foto: Hauke-Christian Dittrich
Nach der Impfung gibt es ein Kreuzchen im Impfpass. Foto: Hauke-Christian Dittrich
In der Gesellschaft wird das Thema Impfung schon immer kontrovers diskutiert. Seit dem 1. März 2020 ist nun die Masernimpfpflicht in Kraft getreten, die in der Bevölkerung unterschiedlich aufgenommen wird. Ist eine Verpflichtung zur Impfung sinnvoll und angemessen? Hier prallen die Ansichten der Impfgegner und die von Wissenschaftlern erforschten Fakten aufeinander.

Zunächst könnte man fragen, warum die Impfpflicht überhaupt nötig ist? Masern stellen eine hochansteckende Infektionskrankheit dar, die häufig Komplikationen, wie zum Beispiel Mittelohrentzündungen, Atemwegs- oder Lungenentzündungen bis hin zu einer tödlichen Hirnhautentzündung mit sich bringt. Die Masernimpfung ist dagegen der beste Schutz, da man von einer lebenslangen Immunität ausgeht. Dennoch nimmt die Zahl der Masernerkrankungen aktuell zu – vermutlich, da zu viele Menschen das Impfen neuerdings wieder vernachlässigten, nachdem die Masern in der Vergangenheit zurückgedrängt wurden. Insbesondere die Impfgegner sehen die verpflichtende Regelung kritisch, unter anderen aus den folgenden Gründen:

Impfgegner: Die umfassende Wirkung der Impfung ist fraglich.
Gegenargument: Das staatliche Paul-Ehrlich-Institut prüft jeden Impfstoff auf Wirksamkeit und Verträglichkeit. Erst nach positiver Bewertung wird der Impfstoff zugelassen.

Impfgegner: Eine Ansteckung ist trotz Impfung möglich!
Gegenargument: Natürlich kann es sein, dass man sich ansteckt, aber die Wahrscheinlichkeit ist um ein Vielfaches geringer: Sie wird auf zwei bis drei Prozent reduziert. Je mehr Menschen sich impfen lassen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, das sich die Krankheit ausbreitet.

Impfgegner: Manche Krankheiten sind doch schon längst ausgestorben!
Gegenargument: Man sollte sich trotzdem impfen lassen, denn die Erreger können auch aus anderen Ländern zu uns getragen werden. Viele Krankheiten brechen eben durch diesen flächendeckenden Impfschutz nicht mehr aus und werden deshalb nicht mehr wahrgenommen, obwohl die Krankheit an sich noch existiert.

Impfgegner: Es bleiben Folgeschäden von der Impfung!
Gegenargument: 2008 wurden über die Krankenversicherung 45 Millionen Impfdosen abgerechnet und geimpft. Demgegenüber stehen nur 34 anerkannte Impfschäden.

Impfgegner: Autismus wird unter anderem durch Impfungen ausgelöst!
Gegenargument: 1998 hat Andrew Wakefield eine Studie zum Zusammenhang von Impfung und Autismus veröffentlicht, die nach kurzer Zeit wieder zurückgezogen wurden. Heute gilt als nachgewiesen, dass die Wahrscheinlichkeit, durch die Kombi-Imfpung Masern-Mumps-Röteln an Autismus zu erkranken, nicht erhöht wird.

Nach Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation wird eine Impfquote von 95 Prozent angestrebt, um einen Gemeinschaftsschutz zu erreichen. Abgesehen von dem eigenen Risiko, dem man durch einen fehlenden Impfschutz ausgesetzt ist, bedeutet dies auch für andere Personen eine erhöhte Gefahr, die aus unterschiedlichen Gründen selbst nicht geimpft werden können. Denn wie schnell sich eine Infektionskrankheit bei fehlendem Schutz ausbreiten kann, sieht man aktuell am Coronavirus.

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