"Beim Fußball bin ich Italiener"

ZISCH-INTERVIEW mit Luigi Culotta, dessen Familie nach Deutschland einwanderte, als er klein war.  

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Luigi Culotta   | Foto: Privat
Luigi Culotta Foto: Privat

Als Luigi Culotta ein siebenjähriger Junge war, ist seine Familie von Italien nach Deutschland ausgewandert, in ein für ihn damals völlig fremdes Land. Seine Söhne, die beiden Zisch-Reporter Fabio und Matteo Culotta aus der Klasse 4 der Grundschule Berau (Ühlingen-Birkendorf), haben ihn zu den Themen Auswanderung und EU interviewt.

Zisch: Warum seid ihr nach Deutschland ausgewandert?
Culotta: Da es für meinen Vater sehr schwierig war, Arbeit in Italien zu finden, sind wir nach Deutschland gekommen.
Zisch: Kam die ganze Familie mit?
Culotta: Anfangs ja, meine Eltern und alle meine Geschwister. Nach ein paar Jahren sind meine beiden ältesten Schwestern jedoch wieder zurück nach Italien.
Zisch: Wie fühltest du dich, als du dein Heimatland verlassen musstest?
Culotta: Ich fühlte mich etwas traurig, weil ich meine Freunde und den Rest der Familie zurücklassen musste. Erst später habe ich verstanden, weshalb wir unsere Heimat verlassen mussten.
Zisch: Wie bist du nach Deutschland gekommen?
Culotta: Wir sind mit dem Zug gefahren.
Zisch: Wie wurdet ihr in eurem neuen Heimatland aufgenommen? Hast du dich schnell wohl gefühlt?
Culotta: Ja, es ging recht schnell, denn ich habe in der Schule schnell neue Freunde kennengelernt. Dass ich die deutsche Sprache nicht konnte, bereitete mir am Anfang etwas Schwierigkeiten, aber ich habe schnell gelernt.
Zisch: Fühlst du dich heute eher als Deutscher oder eher als Italiener?
Culotta: Nach all den Jahren in Deutschland fühle ich mich eher als Deutscher, aber wenn es um Fußball geht, werde ich wieder zum Italiener. Ich bin ein großer Italien-Fan.
Zisch: Hast du manchmal Heimweh?
Culotta: Nein, ich habe kein Heimweh, mein Zuhause ist hier. Ich bin aber immer sehr glücklich, wenn wir nach Italien in den Urlaub fahren.
Zisch: Seid ihr damals leicht über die Grenzen gekommen?
Culotta: Ja, mit einem gültigen Pass war das kein Problem.
Zisch: Was hältst du von der EU?
Culotta: Ich finde die EU gut, weil man in einer Gemeinschaft mehr erreichen kann als alleine.
Zisch: Was sagst du zum Ergebnis der Europa-Wahlen?
Culotta: Aufgrund der Wahlen mache ich mir Sorgen, weil in vielen Ländern Rechtspopulisten an die Macht kommen. Für sie zählen nur ihre eigenen Interessen und nicht die der EU-Bürger.
Zisch: Was müsste sich in Europa deiner Meinung nach ändern?
Culotta: EU-Politiker sollten sich mehr über wesentliche Dinge Gedanken machen und sich um diese kümmern, wie zum Beispiel die Arbeitslosigkeit, die Kriminalität oder das Krankensystem. Mir ist wichtig, dass die Politiker sich den Nöten der EU-Bürger annehmen und ihre Wahlversprechen einhalten.
Schlagworte: Luigi Culotta
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